Anzahl Selbstanzeigen in den Ostschweizer Kantonen seit 2010
2013 | 2012 | 2011 | 2010 | |
St. Gallen | 352 | 252 | 268 | 624 |
Thurgau | 118 | 109 | 160 | 109 |
Graubünden | 142 | 86 | 152 | 68 |
Glarus | 52 | 52 | 41 | 63 |
Appenzell Ausserrhoden | keine Angaben | keine Angaben | 46 | 53 |
Appenzell Innerrhoden | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben | keine Angaben |
Im Vergleich zum Vorjahr sind im letzten Jahr 100 Selbstanzeigen mehr eingegangen. Der Kanton spricht von einer überraschenden Wende. «Über die Gründe können wir nur spekulieren, gehen aber davon aus, dass der zunehmende Druck auf das Bankgeheimnis und der vermehrte automatische Informationsaustausch der Länder zu mehr Selbstanzeigen führten», sagt Felix Sager, Leiter kantonales Steueramt gegenüber der Sendung «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1.
Auch in den anderen Ostschweizer Kantonen kam erneut viel Schwarzgeld zum Vorschein. 131 Millionen Franken waren es im Kanton Glarus - 100 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. 99,4 Millionen Franken waren es im Kanton Graubünden.
Auffallend ist in Graubünden, dass einige der reuigen Steuersünder sehr hohe Beträge gemeldet haben. Rund die Hälfte der Nachsteuern – 4,85 Millionen Franken – stammen von nur sechs Personen. Im Kanton Thurgau wurde ein Vermögen von 51 Millionen Franken aufgedeckt.
Hält der Trend an?
Die Möglichkeit der straflosen Selbstanzeige wurde 2010 eingeführt. Einmal im Leben können sich Steuerhinterzieher selber anzeigen, ohne bestraft zu werden. Sie müssen aber die entgangenen Steuern samt Verzugszins nachbezahlen.
Die meisten Steuerämter in der Ostschweiz gehen davon aus, dass auch in Zukunft Selbstanzeigen eingehen werden. Man habe angenommen, dass die Zahl der Anzeigen abnehmen würde. Dies sei nun aber überraschenderweise nicht eingetreten, heisst es bei den Steuerverwaltungen. Der Druck auf das Schweizer Bankgeheimnis dürfte weiterhin zunehmen und Steuersünder dazu bewegen, reinen Tisch zu machen.