Auch 40 Jahre nach der Gründung des Kantons Jura: Es brodelt weiter in den Herzen der Jurassier.
Nach 150 Jahren unter Berner Herrschaft, löste sich 1978 ein Teil des Juras und wurde ein eigener Kanton. Der südliche Teil jedoch blieb bei Bern. Das haben die Jurassier nie verkraftet. Bereits ein Jahr später berichtete das Regionaljournal darüber: «Die Lage ist angespannt», sagte Radiomann Herbert Ming. Im bernischen Tramelan gerieten Separatisten und Proberner aneinander.
1994 schufen der Bund und die Kantone Bern und Jura die «interjurassische Versammlung». Ziel war es, den Jurakonflikt politisch zu lösen. Es dauerte jedoch lange bis zur nächsten Juraabstimmung.
2013 lehnte das Stimmvolk einen neuen Kanton Jura ab. «Der Berner Jura war dagegen, der Kanton Jura wäre dafür gewesen», sagte Michael Sahli im Regionaljournal.
2017 stimmte das Bernische Moutier mit nur 137 Stimmen für den Wechsel in den Kanton Jura. «Ich denke, dagegen wird sich niemand auflehnen», kommentierte Jörg André im Regionaljournal. Er sollte sich irren. Die Abstimmung von Moutier wird zum Rechtsstreit.
Mit blossem Verstand ist der Jurakonflikt nicht zu verstehen. «Es geht um die Frage nach der eigenen Identität», erklärt Marcel Winistörfer, Gemeindepräsident von Moutier. Es ist im Blut der Jurassier. Ihr Land geht von der französisschen Grenze bis an den Bielersee. «Bis sie das erreicht haben, geben die nie auf», meint ein Proberner in Moutier.
SRF 1, Regionaljournal, 06:32 Uhr