Anfang August waren auf den Alpen Fiseten und Alplen nach Aborten zwei Kühe auf die Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD) untersucht worden. Ein Speziallabor bestätigte den Befund. In seiner Motion kritisierte Landrat Alois Arnold-Fassbind (SVP), dass über sechs Wochen vergingen, bis sämtliche Tiere der beiden Alpen getestet wurden.
Das Laboratorium der Urkantone habe viel zu lange zugewartet mit der Bekämpfung. Die Tiere seien schon fast drei Wochen von den Alpen Zuhause gewesen, bis die Verantwortlichen gehandelt hätten. Der Motionär fordert eine Untersuchung und personelle Konsequenzen beim Labor der Urkantone.
Weitläufige Alpgebiete
Das Labor der Urkantone erklärte am Dienstag die Verzögerung damit, dass es sich um weitläufige Alpgebiete handelte, was die Tests verzögert habe. Die Auswertung der Proben laufe noch. Die Befunde sollen spätestens Anfang November vorliegen.
BVD-Viren gehören zu den Pestviren. Sie sind für den Menschen ungefährlich. Betroffen sind Wiederkäuer, hauptsächlich Rinder. Infizierte Tiere wachsen schlecht und haben Fruchtbarkeitsstörungen und Aborte.
Grossviehausstellung findet statt
Gemäss Tierseuchenverordnung des Bundes dürfen nur Tiere aufgeführt werden, die aus einem amtlich anerkannt BVD-freien Betrieb stammen. Die Organisatoren der Ausstellung, das Amt für Landwirtschaft und der Veterinärdienst der Urkantone VDU haben deshalb ein Vorgehen definiert, wie der Urner Kantonstierarzt am Dienstag mitteilte.
Anhand des Eintrags in die Tierverkehrsdatenbank wird der BVD-Status jedes Tieres kontrolliert. Das soll garantieren, dass nur Tiere aus BVD-freien Betrieben aufgeführt werden. Sämtliche betroffenen Betriebe werden bis spätestens Donnerstag über ihren BVD-Status informiert.
Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD)
BVD-Viren gehören zu den Pestviren. Sie sind für den Menschen ungefährlich. Betroffen sind Wiederkäuer, hauptsächlich Rinder. Infizierte Tiere wachsen schlecht und haben Fruchtbarkeitsstörungen und Aborte. In der Landwirtschaft führte die BVD zu geschätzten jährlichen Ausfällen von bis zu zehn Millionen Franken. |