In den staatlichen Institutionen geht es mit der Digitalisierung stetig vorwärts, unter anderem mit der zunehmenden Vernetzung von Behörden. Das habe einerseits natürlich seine guten Seiten, sagt die Zuger Datenschützerin Claudia Mund, da es die Bürgerinnen und Bürger entlaste. «Sie müssen nicht dreimal die gleichen Unterlagen ausfüllen.»
Andererseits aber werde es intransparent, warnt sie: «Man weiss gar nicht mehr, wo die Daten hingehen, die ich etwa dem Steueramt gebe. Fliessen diese auch gleich direkt zum Sozialamt oder zur Einwohnerkontrolle?»
Das Problem beschränkt sich nicht auf Zug
Claudia Mund ist Vorstandsmitglied von privatim, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen, der Konferenz der Schweizer Datenschutzbeauftragten. Diese tritt am Freitag an die Öffentlichkeit, um darauf hinzuweisen, dass die Datenschützer mit der Digitalisierung nicht mehr Schritt halten können, weil es an Personal fehle.
Mit 160 Stellenprozenten sei ihr Büro in Zug zwar noch vergleichsweise gut dotiert, sagt die Zuger Datenschützerin. In Luzern zum Beispiel sieht der Kanton nur gerade 90 Stellenprozente dafür vor. «Das reicht natürlich hinten und vorne nicht», hält Claudia Mund fest.
Ein Datenskandal wäre der Super-Gau
Was muss passieren, damit die Politik die Pensen im Bereich Datenschutz aufstockt? «Das schlimmste wäre ein Super-Gau, irgendein Datenskandal», sagt die Zuger Datenschützerin. Das wünsche sie zwar keinem Kanton. «Aber das würde vielleicht wachrütteln.» Abgesehen davon müssten die Datenschutzbeauftragten mehr mit den Regierungen und Parlamenten sprechen, um ihnen darzulegen, wie wichtig die datenschutzrechtlichen Seiten von digitalen Innovationen seien.