Im Kanton Luzern schafft es jede 14. Person nicht, ein Einkommen zu erreichen, das zur Deckung des Lebensbedarfs ausreicht. Das kantonale Statistikamt Lustat beruft sich für seine neuste Studie auf Zahlen aus dem Jahr 2013.
Rund 27'500 Personen lebten damals im Kanton Luzern unter der Armutsgrenze. Weil Sozialhilfeleistungen ausbezahlt wurden, konnte dieser Anteil um rund die Hälfte gesenkt werden.
Das Armutsrisiko hängt laut der Studie von verschiedenen Faktoren ab. Einen grossen Einfluss hat die Ausbildung. Häufig sind auch biografische Ereignisse wie eine Trennung, ein Arbeitsplatzverlust, eine Krankheit oder die Geburt eines Kindes die Ursache von Armut.
Lustat errechnete, dass 2013 die Hälfte aller Luzerner Haushalte mehr als 92'400 Franken verdiente. Das mittlere Einkommen ist damit innerhalb von fünf Jahren um zehn Prozent gestiegen.
Das mittlere Vermögen der Luzerner betrug 81'000 Franken. Die grössten Vermögen hätten mit rund 340'000 Franken Paarhaushalte im Rentenalter. Insgesamt seien die Vermögen ungleich verteilt, teilt Lustat mit. Rund fünf Prozent der Steuerpflichtigen seien Vermögensmillionäre, rund 20 Prozent deklarierten kein Vermögen.
Knapp über der Armutsgrenze – eine Betroffene erzählt
«Ich lebe im Kanton Luzern, bin alleinerziehende Mutter mit einem Kind im Primarschulalter. Ich arbeite 60 Prozent im Altersbereich. Ich habe einmal abgeklärt, wie es bezüglich Sozialhilfe aussieht. Wir bekommen nichts und ich bin eigentlich auch stolz, dass wir selber klarkommen.» |
«Meistens reicht das Geld. Wenn es aber schwierige Situationen gibt, wie eine hohe Arztrechnung, schlucke ich zweimal leer und schaue dann, wie ich das ausgleichen kann.» |
«Ich hatte schon das Glück, dass uns Kollegen Ferien schenkten. Wir durften ihre Ferienwohnung benützen und das schätzten wir sehr. Bei Skilagern, die unsere Tochter besuchen möchte, müssen wir aber bei der Gemeinde um Hilfe anfragen.» |
«Aber man kann ja auch ohne viel Geld ganz viele glückliche Momente haben, wenn wir zum Beispiel zusammen draussen sind oder wenn wir zusammen malen.» |