Das Kleinspital in Einsiedeln mit seinen 85 Betten muss sparen - im vergangenen Jahr wurde daher der Abbau von über einem Dutzend der einst über 350 Stellen angekündigt, mehrere Kündigungen wurden bereits ausgesprochen.
Nun fordern rund zwei Drittel des Personals einen sofortigen Entlassungsstopp: Wie die Gewerkschaft VPOD mitteilte, ist am Mittwoch bei der Spittalleitung eine entsprechende Petition mit den Unterschriften von 244 Angestellten eingereicht worden.
Das Personal verlangt überdies neben Verhandlungen über einen Sozialplan und einen Gesamtarbeitsvertrag auch Konsequenzen in der Führungsetage wegen angeblichen Missmanagements.
Personal ortet «Führungsversagen»
Die Petitionäre werfen der Klinikleitung «Führungsversagen» und «Planlosigkeit» vor. Nach Jahren erfolgloser Versuche, das Spital auf gesunde Beine zu stellen, werde offensichtlich, dass sämtliche Frühwarn- und Kontrollsysteme versagt hätten, schreibt der VPOD Zentralschweiz.
Anfang März fand den Angaben zufolge eine Aussprache zwischen Personalvertretern und der Spitalleitung statt. Diese verlief aus Sicht des Personals unbefriedigend.
Klinikleitung beruft sich auf «schwieriges Umfeld»
Geschäftsleiter Reto Jeger erklärte in einer ersten Stellungnahme auf die Petition, dass ihn diese nicht überrasche. Auch sei er selbstkritisch genug um zu erkennen, dass nicht alle Entscheide, die die Spitalleitung gefällt habe, die erwünschte Wirkung gehabt hätten. Aber: «Man kann solche Entscheide im Nachhinein als Fehlentscheide bezeichnen. Tatsache ist jedoch, dass das Umfeld für kleinere Spitäler in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden ist.»
Ende März war bekannt geworden, dass eine Fusion mit dem Regionalspital Lachen mit 123 Betten an Vorbehalten aus Lachen vorerst gescheitert ist. Die zwei Spitäler sorgen für die stationäre Grundversorgung von rund 100'000 Menschen in den Bezirken March, Höfe und Einsiedeln sowie in den angrenzenden Gebieten.