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Premierenkritik (24.2.2014)
Aus Regi LU vom 24.02.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 11 Sekunden.
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Zentralschweiz Wenn plötzlich ein Stalker auf Carmen losgeht

Ein Soldat verliebt sich Hals über Kopf in eine schöne Zigeunerin. Die Oper «Carmen» von Georges Bizet ist eine der meistgespielten Opern überhaupt. Das Luzerner Theater bürstet den bekannten Opernstoff nun zünftig gegen den Strich.

Zigeuner in farbigen Flamencokleidern und Soldaten in schnittigen Uniformen, die sich im pittoresken Sevilla begegnen. Von diesem spanischen Folklorekitsch will die Luzerner Inszenierung von Georges Bizets Oper «Carmen» nichts wissen. Die romantischen «Carmen»-Bilder, welche das Publikum im Kopf hat, werden sofort zerschlagen.

Die Handlung spielt in einem Hotelzimmer. Die Einrichtung: Ein Ledersofa, ein ausgestopfter Stier hängt über dem Flachbildschirm. Carmen macht es sich auf dem Ledersofa gemütlich. Sie wird als selbstbewusste Frau gezeigt, die selber entscheidet, welcher Mann gerade ihr Liebhaber sein darf. Diese Femme fatale spielt am Luzerner Theater Carolyn Dobbin. Die Mezzosopranistin liefert eine beeindruckende Leistung ab und zieht das Publikum mit ihrer Bühnenpräsenz in den Bann.

Besonders eindrücklich arbeitet die Luzerner Inszenierung mit der Rolle des Soldaten Don José. Dieser kommt nicht als passiver Mann daher, sondern als aggressiver und psychopathischer Stalker, der Carmen überfällt und bedroht. Die Darstellung von Tenor Carlo Jung-Heyk Cho wirkt zwar etwas forciert, dennoch kann er in den ruhigeren Passagen der Oper glänzen.

Orchester und Chor können aus dem Vollen schöpfen

Bei diesem Kampf der Geschlechter versucht die Luzerner Produktion, alle «Carmen»-Klischees einzureissen. Das gelingt recht gut. Manchmal wird jedoch übertrieben und das Tempo der Inszenierung bleibt auf der Strecke.

Dass man trotzdem in die Geschichte hinein gezogen wird, liegt auch an der ausgezeichneten Leistung des Chors und des Luzerner Sinfonieorchesters. Die Begleitung der Gesangssolisten ist sorgfältig gestaltet und bei den vielen Ohrwürmern der Oper können Orchester und Chor aus dem Vollen schöpfen.

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