Um das geht es in der Vorlage
Seit 2010 müssen Halterinnen und Halter von grossen, massigen Hunden im Kanton Zürich obligatorisch zwei Kurse besuchen: einen Welpenförderungskurs von vier Lektionen und einen Junghundekurs von zehn Lektionen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Hunde richtig sozialisiert werden und ihre Halter sie sicher und ohne Gefahr für andere führen können.
Das Obligatorium wurde eingeführt, nachdem im Jahr 2005 in Glattbrugg Pitbullterrier einen 6-Jährigen zu Tode gebissen hatten. Nach diesem Vorfall wurden auch auf Bundesebene die Vorschriften für Hundehalter verschärft und ein Ausbildungsobligatorium eingeführt. Dieses wurde Anfang 2017 vom eidgenössischen Parlament aber wieder abgeschafft. Eine Mehrheit des Zürcher Kantonsrates will dies nun auch auf kantonaler Ebene tun.
Das sagen die Befürworter der Abschaffung
- Die Hundekurse müssten freiwillig besucht werden, sonst seien sie nutzlos und würden nur abgesessen.
- Ziel der Kurse sei es, die Beissunfälle zu reduzieren. Das sei nicht geschehen. Das zeige: Das Obligatorium sei die falsche Massnahme. Andere Lösungen seien zielführender. Man müsse eher die Händler und Züchter in die Pflicht nehmen.
- Die Kurse kosten Zeit und Geld. Das sei nicht zumutbar. Komme dazu, dass die Kontrolle der Ausbildungspflicht auch für die Gemeinden viel Aufwand bedeute.
Das sagen die Gegner der Abschaffung
- Gerade für Leute, die unwillig sind, seien die Kurse nötig, weil sie zu wenig wüssten über die Haltung von Hunden.
- Die Zahlen zeigen: In den letzten fünf Jahren sei die Beissquote bei schweren, massigen Hunden zurückgegangen. Bei kleinen Hunden sei sie hingegen gestiegen. Das spreche eher für eine Ausweitung statt für eine Abschaffung des Obligatoriums.
- Auch Autofahren müsse obligatorisch gelernt werden. Zudem seien auch die namhaften Organisationen der Hundehalter dafür, dass die obligatorischen Kurse für Hundehalter beibehalten werden.
Die unterlegene Minderheit im Kantonsrat hat gegen die Abschaffung das Behördenreferendum ergriffen. Deshalb hat in dieser Frage das Volk das letzte Wort. Der Zürcher Regierungsrat hat in Aussicht gestellt, dass er die Ausbildungspflicht für Hundehalter vereinfachen und verkürzen will, wenn das Volk die Abschaffung ablehnt.
Die Parolen zur Abstimmung über das Hundegesetz.
JA zur Abschaffung sagen: | Eine Mehrheit des Kantonsrates, SVP, FDP und CVP |
NEIN zur Abschaffung sagen: | Eine Minderheit des Kantonsrates, der Regierungsrat, SP, Grüne, glp, EVP, EDU, AL, |