Frauen sichtbarer machen, mit einer Nacht- und Nebelaktion: Die Gewerkschaft Unia überklebte in der Nacht auf Freitag in Zürich zahlreiche männliche Strassennamen und machte sie weiblich. Über hundert Schilder wurden bearbeitet. Beispiele sind:
Zürichs Strassen werden weiblich
Alter Strassenname | Weiblicher Strassenname |
---|---|
Thomasweg | Taminiqueweg |
Josefstrasse | Mariastrasse |
Erismannstrasse | Erisfraustrasse |
Von 447 Strassen in Zürich, die nach prominenten Persönlichkeiten benannt wurden, würden nur 54 weibliche Namen tragen, schreibt die Gewerkschaft. Das sei ein typisches Zeichen dafür, dass Frauen in der Öffentlichkeit weniger sichtbar seien als Männer.
Nicht nur Strassenschilder wurden überklebt, die Gewerkschaft hängte in der ganzen Stadt auch Schilder auf, mit Geschichten von Frauen an ihrem Arbeitsplatz. Damit will sie auf problematische Arbeitsbedingungen des weiblichen Geschlechts aufmerksam machen.
Hat die Aktion Folgen?
Die Aktion könnte für die Gewerkschaft Unia Zürich-Schaffhausen noch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die Stadtpolizei Zürich bestätigt, dass sie schon vor der Aktion letzte Nacht Personen kontrolliert und Material beschlagnahmt habe. Das Überkleben von Strassennamen sei nicht gestattet, weil zum Beispiel Sanitäter oder die Polizei in Notfällen wie Verkehrsunfällen auf korrekte Strassenangaben angewiesen sei. Zudem dürfe der öffentliche Grund nicht verunstaltet werden.