Bis vor kurzem stand das kleine Sendehaus von Radio Zürich noch auf dem Hönggerberg. Vor zwei Jahren musste es den Ausbauplänen der ETH weichen. Es war der Abbruch eines Teils Schweizer Radiogeschichte.
1922 gründeten Amateure den Radioclub Zürich und begannen 1924 vom Hönggerberg zu senden - als erstes Deutschschweizer Radio. Von 12 Uhr mittags bis 10 Uhr nachts berichtete Radio Zürich über das Neuste aus der Welt, daneben gab es viel Musik, Reden und sogar ein Programm auf Italienisch und Rätoromanisch.
Johannes Gutekunst hat die Geschichte des Radios zusammen getragen und ein Buch geschrieben. Darin finden sich Zeitungsartikel, Reden, Fotografien und Chroniken. Und Anekdoten - etwa, wie die Radiosprecher ihren Frauen signalisierten, ob sie zum Essen nach Hause kamen oder nicht: «Nach dem Verlesen der Mittagsnachrichten bedeutete einmal ans Mikrofon Klopfen: ich komme zum Essen, zweimal Klopfen: ich komme später, dreimal Klopfen: ich komme nicht.»