- Der Stadtrat rechnet mit Ausgaben in der Höhe von 8,822 Milliarden Franken. Das sind 42 Millionen Franken oder 0,4 Prozent mehr als im Budget des Vorjahres.
- Die Einnahmen schätzt der Stadtrat auf 8,781 Milliarden Franken. Das sind 28 Millionen mehr als 2017.
- Daraus ergibt sich ein Defizit in der Höhe von 41,3 Millionen. Im Budget 2017 resultierte nach der Beratung im Gemeinderat ein Plus von 27,3 Millionen.
- Bei den Investitionen rechnet der Stadtrat im nächsten Jahr mit Ausgaben in der Höhe von rund einer Milliarde Franken.
Mehr Einwohner – mehr Personal
Bei den Beschäftigten erwartet der Stadtrat einen Anstieg um rund 100 Stellen. Sie werden vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kinderbetreuung und bei den Verkehrsbetrieben nötig, schreibt der Stadtrat in seiner Mitteilung. Allein diese neuen Stellen kosten die Stadt rund 60 Millionen Franken zusätzlich.
Auch der Sachaufwand steigt und die Stadt muss fast 50 Millionen mehr in den kantonalen Finanzausgleich einzahlen. Es sei aber gelungen, diese steigenden Ausgaben fast vollständig zu kompensieren. So rechnet der Stadtrat zum Beispiel mit Mehreinnahmen bei den Steuern in der Höhe von rund 100 Millionen Franken. Die Finanzlage bleibe aber angespannt, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Zürcher Gemeinderat wird das Budget im Dezember diskutieren und verabschieden.
Die Reaktionen der Parteien
SP | Die SP findet, das budgetierte Defizit sei auf den ersten Blick nicht erfreulich. Die Situation sei aber angesichts eines Eigenkapitals von rund einer Milliarde Franken und der verbesserten Aussichten in der Finanzplanung nicht dramatisch. Die Stadt stehe finanziell kerngesund da. «Davon müssen alle Zürcherinnen und Züricher profitieren», fordert die SP. |
SVP | Die SVP zweifelt die Grundlage für die Finanzprognosen des Stadtrates an. Sie spricht von einer fahrlässigen Budgetierung und kündigt Sparanträge in der Höhe von 130 Millionen Franken an. |
FDP | Die Freisinnigen sprechen von einer verpassten Chance, Impulse für die Zukunft der Stadt zu setzten. Angesichts der zu erwartenden hohen Steuereinnahmen hätte ein klarer Überschuss vorgelegt werden müssen, halten sie fest. Auch die FDP stellt Kürzungsanträge in Aussicht. |
GP | Die Grünen loben, trotz hohem Wachstumsdruck sei es dem Stadtrat gelungen ein praktisch ausgeglichenes Budget vorzulegen und freuen sich über die vorgesehenen Lohnerhöhungen für das Personal. Die Partei des Finanzvorstehers spricht aber von durchzogenen Aussichten in der Zukunft – insbesondere, weil Kanton und Bund versuchten, weitere Aufgaben auf die Stadt abzuwälzen. |
GLP | Die Grünliberalen sprechen ebenfalls von einer fragilen Finanzlage. Das Ausgabenwachstum sei in einer wachsenden Stadt aber nachvollziehbar. Trotzdem kündet die GLP an, dass sie auf ein ausgeglichenes Budget hinarbeiten werde. |
AL | Die Alternative Liste hebt den hohen Steuerertrag hervor, in dem sich die Anziehungskraft der Stadt zeige. Sie fordern, dass die «Tantiemen des Standortwettbewerbs» dafür eingesetzt werden, dass auch Menschen mit moderatem Einkommen in der Stadt wohnen bleiben können. |
CVP | Die CVP spricht von einem soliden Budget und anerkennt, dass der Stadtrat Anstrengungen unternommen habe, den Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Die Stadt habe es aber verpasst, in den Jahren davor mehr Reserven zu bilden. Auch die CVP fordert ein ausgeglichenes Budget. |