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Legende: Nebengleis der Chilli's-Affäre: Ein Polizist wird in zweiter Instanz freigesprochen. Keystone
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Chilli's-Affäre Zürcher Ex-Polizist überraschend freigesprochen

Wegen Geschenken und Gratissex von Prostituierten war ein ehemaliger Stadtpolizist angeklagt. Das Gericht hat ihn freigesprochen.

Der Vorwurf: Ein Zürcher Ex-Stadtpolizist soll von einer Prostituierten mehrfach Kleider, Elektronikartikel, Flüge und Sex angenommen haben. Für die Staatsanwaltschaft ist klar: Die Frau erhoffte sich, dass die Polizei dadurch ihrem Salon gegenüber günstig gestimmt würde und bei künftigen Kontrollen vielleicht ein Auge zudrückt.

Video
Verteidigerin Bettina Schmid zum Freispruch
Aus News-Clip vom 30.10.2017.
abspielen. Laufzeit 18 Sekunden.

Die Verteidigung: Der Polizist argumentierte, das Verhältnis zu der Prostituierten sei nichts Dienstliches sondern rein privat gewesen. Man habe sich gegenseitig Geschenke gemacht. Der Sex habe die Frau gewünscht, weil sie schon immer mit einem Polizisten habe schlafen wollen.

Das erste Urteil: Das Zürcher Bezirksgericht hatte den Mann zu einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen von je 100 Franken verurteilt. Der Ex-Polizist war mit dem Urteil nicht einverstanden gewesen und zog denn Fall ans Obergericht weiter.

Das zweite Urteil: Das Zürcher Obergericht spricht den Mann nun frei. Die Vorwürfe seien «nicht zu beweisen». Die Prostituierte habe im Kanton Thurgau und danach in Schwamendingen gearbeitet. Der Mann sei als Polizist im Kreis 4 nicht für sie zuständig gewesen. Die Geschenke hätten ihr folglich nichts gebracht.

Die Reaktion: Bettina Schmid, die Verteidigerin des ehemaligen Stadtpolizisten, zeigt sich erfreut, aber auch etwas überrascht nach dem Freispruch. «Der Fall hat schon viel gekostet. Bei politischen Fällen weiss man vorher nie, ob die Justizgerechtigkeit oder die Politik siegen.

Die Chilli's-Affäre

Die Bestechungsaffäre sorgte im November 2013 für Aufsehen. Gleich
mehrere Angehörige der Zürcher Stadtpolizei sahen sich mit Korruptions-Vorwürfen konfrontiert. Sie sollen Prostituierte vor Razzien gewarnt und auf Anzeigen verzichtet haben. Gegen insgesamt zwölf Stadtpolizisten wurde ein Verfahren eröffnet, sieben Verfahren wurden eingestellt.

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