Die Zürcher Kantonalbank ZKB will ihr 150-Jahr-Jubiläum in drei Jahren mit einer aussergewöhnlichen Idee feiern. Sie plant den Bau einer Seilbahn über den Zürichsee. Diese soll die Landiwiese mit dem Zürichhorn verbinden. Die sogenannte ZüriBahn soll ab 2020 fünf Jahre lang in Betrieb sein.
Mit der Seilbahn über den Zürichsee will die ZKB, gemäss Mitteilung, an den Pioniergeist ihrer Gründer anknüpfen. Sie schliesst damit auch willentlich an die Geschichte legendärer Seilbahnen an, die gleicherorts bestanden.
Technische Daten der geplanten Seilbahn
Länge | 1,4 Kilometer |
Kapazität | 14 Gondeln für je 35 Personen. Damit sollen 2000 Fahrgäste pro Stunde transportiert werden. |
Kosten der Fahrt | Zwischen 5 und 15 Franken |
Bau-Kosten | Zwischen 40 und 60 Millionen Franken. |
1939, 1959 und 2020
Zweimal schon in ihrer Vergangenheit hat in der Stadt Zürich eine Gondelbahn über den See existiert. 1939 anlässlich der Landesausstellung wurde die erste Seilbahn in Betrieb genommen. Sie blieb allerdings nur eine kurzzeitige Erscheinung.
Die zweite Gondelbahn nahm 1959 ihren Betrieb auf. Anlass war die Gartenbauaustellung G59. Diese Gondelbahn blieb sieben Jahre lang bestehen. 1966 wurde sie abgebaut, damit der Blick von der Stadt auf die Glarner Alpen wieder ungestört ist.
Nun soll also die dritte Gondelbahn in der Geschichte von Zürich realisiert werden. Die ZKB will diese in enger Zusammenarbeit mit den Behörden bauen.
Stadt und Kanton sagen Ja
Das Projekt der ZKB stösst auf Zustimmung. Stadt und Kanton befürworten es. Derzeit laufen Abklärungen mit den Behördenvertretern. Nach einem Planungsgenehmigungsverfahren beim Bundesamt für Verkehr erwartet die ZKB die Baubewilligung bis 2019. Ein Jahr später soll die Seilbahn den Betrieb aufnehmen.
Das sind die Reaktionen zum Seilbahn-Projekt:
Baudirektion Kanton Zürich | Baudirektor Markus Kägi ist voll des Lobes. Das Projekt der ZKB erinnert ihn an seine Jugendjahre, als er 1959 als kleiner Bub mit der Seilbahn an der Gartenbauausstellung über den Zürichsee schwebte. |
Zürich Tourismus | Die Tourismusorganisation gibt sich begeistert. Von der Gondel aus könne man Wasser und Berge sehen. Somit könne Zürich als Stadt am See und als Stadt in der Nähe der Alpen vermarktet werden. |
Pro Natura | Die Naturschutzorganisation wurde von der Zürcher Kantonalbank nicht über die Seilbahn-Pläne informiert. In einer ersten Stellungnahme ist Pro Natura skeptisch, weil durch die Gondeln die Sicht auf die Alpen eingeschränkt wird. |