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Interview mit Marcel Bosonnet (25.7.2014)
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Zürich Schaffhausen «Die USA sollten Edward Snowden danken»

Marcel Bosonnet ist kein Unbekannter. Unter den Mandanten des Zürcher Anwalts finden sich Terroristen, Aktivisten, aber auch viele Flüchtlinge. Seit kurzem vertritt er den berühmtesten Whistleblower der Welt, Edward Snowden.

In seinem Büro in Wiedikon geben sich prominente Angeklagte die Klinke in die Hand: Die Aktivistin Andrea Stauffacher, der unter dem Namen «Carlos» bekannte Terrorist aus Venezuela, oder der ehemalige UBS-Wachmann Christoph Meili gehören dazu. Daneben vertritt er auch immer wieder die Interessen von Flüchtlingen.

Das Netz von Edward Snowden

Edward Snowden gehört sozusagen in die Kategorie «prominenter Flüchtling». Seit der ehemalige US-Agent im Sommer 2013 allerhand Überwachungspraktiken der USA enthüllte, ist er auf der Flucht vor der US-Justiz. Seit fast einem Jahr gewährt ihm Russland Asyl. Snowden hat in dieser Zeit ein internationales Netz von Anwälten aufgebaut, die ihn vor einer Auslieferung an die USA bewahren sollen. Nun gehört auch Marcel Bosonnet dazu.

«Der Fall ist interessant», sagt Bosonnet gegenüber Radio SRF. «In den USA wird Snowden als grosser Verbrecher dargestellt.» Höre man ihm aber zu und lese seine veröffentlichten Dokumente, erhalte man ein ganz anderes Bild. «Er ist tatsächlich bemüht aufzuzeigen, wie die USA zu einem Überwachungsstaat geworden ist, der massenhaft Daten sammelt.»

Held oder Verräter - alles Ansichtssache

Bemerkenswert findet Bosonnet auch, wie sich die Beurteilungen seiner Mandanten von Fall zu Fall unterscheiden. So war zum Beispiel der Schweizer Whistleblower Christoph Meili in den USA ein grosser Held. Er hatte verschiedene Bankbelege über nachrichtenlose Vermögen von Holocaust-Opfern vor der Vernichtung gerettet. Snowden hingegen gilt in den USA als Verräter, er soll wegen Spionage angeklagt werden.

Die Meinung Bosonnets dazu ist klar: «Die USA sollten Edward Snowden danken, dass er Transparenz geschaffen hat.» Und ihm ermöglichen, in Ruhe und Frieden in den USA zu leben. «Die Pflicht, an der auch ich arbeite, ist es, dass er wieder in die USA einreisen kann. Ohne, dass er bestraft wird.»

kerf; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr

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