Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Zürich Schaffhausen Häusliche Gewalt: Besserer Schutz dank Fussfesseln?

In Fällen häuslicher Gewalt sollen Täter im Kanton Zürich besser überwacht werden. Fussfesseln mit GPS, das sogenannte Electronic Monitoring, machen es möglich. Der Kanton Zürich plant ein Pilotprojekt im Frühling 2017. Opferberatungsstellen warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen.

Der Kanton Zürich hat nach Abschluss seines Pilotprojekts mit der elektronischen Überwachung von jugendlichen Straftätern gleich das nächste in der Pipeline: Im Frühling 2017 will er auch gewalttätigen Männern eine Fussfessel verpassen.

Fussfesseln als trügerische Sicherheit

Grundsätzlich könne dies sinnvoll sein, sagt dazu Pia Allemann von der Zürcher Beratungsstelle für häusliche Gewalt. Trotzdem hat sie Bedenken. Sie befürchet, dass die Staatsanwaltschaften auf Druck der Verteidigung nun auch Männer in die Freiheit entlassen könnten, die eigentlich zu gefährlich sind. «Nun haben wir ja diese Fussfesseln», könnte die Verteidigung argumentieren, «dann entlassen wir sie doch früher aus der U-Haft.»

Audio
Fussfesseln sind kein Wundermittel (1.11.2016)
01:47 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 47 Sekunden.

In den 1600 Fällen häuslicher Gewalt, welche jährlich im Kanton Zürich gezählt werden, seien elektronische Fussfesseln nur in Ausnahmefällen wirksam, findet Allemann. Zum Beispiel, wenn der Täter sein Opfer stalkt, dies aber stets abstreitet. Ein GPS-Sender würde ihn schnell überführen und das Gegenteil beweisen. Grundsätzlich sei dem Opfer jedoch mehr geholfen, wenn der Täter eine Therapie mache.

Beim Amt für Justizvollzug kennt man die Bedenken und gibt Entwarnung: «Wir gehen nicht davon aus, dass die elektronische Überwachung in vielen Fällen bei häuslicher Gewalt zur Anwendung kommt», sagt Projektleiter Daniel Schlüsselberger. Wann und in welchen Fällen genau, will der Kanton bis zum Start des Projekts im Frühling noch genau klären.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel