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Zürich Schaffhausen «In einzelnen Abteilungen wird 50 bis 60 Stunden gearbeitet»

Banker, die zuviel arbeiten und die Arbeitszeit nicht aufschreiben können. Das komme immer häufiger vor, sagt der Schweizerische Bankpersonalverband. Er hat darum Anzeige eingereicht gegen die US-Investmentbank Goldman Sachs in Zürich. Dass es ausgerechnet diese Bank getroffen hat, ist kein Zufall.

«Wir haben Hinweise, dass in einzelnen Abteilungen 50 bis 60 Stunden gearbeitet werden», sagt Peter Wyder, Präsident des Schweizerischen Bankpersonalverbands als Wochengast gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Dies sei massiv mehr als die gesetzlich erlaubte wöchentliche Arbeitszeit von 45 Stunden. Und weil die Arbeitszeiten oft gar nicht aufgeschrieben würden, fehle jegliche Kontrolle.

Wir wollten mal sehen, ob sich die amerikanischen Banken in der Schweiz auch ans Gesetz halten.
Autor: Peter Wyder Präsident Schweizerischer Bankpersonalverband
Audio
Interview mit Peter Wyder vom Bankpersonalverband (15.9.13)
14:33 min
abspielen. Laufzeit 14 Minuten 33 Sekunden.

Dass die Gewerkschaft Goldman Sachs angezeigt hat, ist kein Zufall und hat mehrere Gründe. «Zum einen ist diese Bank in keiner Form Mitglied einer Sozialpartnerschaft, das heisst: ein Ansprechen auf diese Problematik ist sehr schwierig. Zum anderen ist Goldman Sachs angelsächsisch geprägt, und wir wissen, dass die Aufzeichnungspflicht in den USA oder in England längst nicht so streng genommen wird wie bei hiesigen Banken.» Dann habe aber auch der Bankenstreit mit den USA eine Rolle gespielt. «Wir wollten mal sehen, ob sich die amerikanischen Banken in der Schweiz auch ans Gesetz halten», erklärt Wyder.

Anzeige soll Druck machen

Nach der Anzeige des Bankpersonalverbands erfolgte bei Goldman Sachs eine Kontrolle durch das kantonale Arbeitsinspektorat. Was diese Kontrolle ergab, kann Peter Wyder nicht sagen. Er ist aber zuversichtlich, dass diese Aktion den Druck auf die Banken verstärkt hat - und auch auf den Bund. Denn eigentlich, so Wyder, sei dieser nun an der Reihe. Nach jahrelangen Verhandlungen müsse Bern nun in Sachen Arbeitszeiterfassung eine Lösung auf den Tisch legen.

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