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Neuer Fall von Lohndumping in Zürich
Aus Schweiz aktuell vom 09.03.2015.
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Zürich Schaffhausen Lohndumping: Auch der Zürcher Gipserverband schlägt Alarm

Die Gewerkschaft Unia macht seit Wochen Druck wegen zu tiefer Löhne auf Zürcher Baustellen. Nun machen auch die Arbeitgeber mit. Die Gipserverbände von Zürich und Winterthur wehren sich gegen Lohndumping.

Die Gewerkschaft Unia kämpft gemeinsam mit den beiden kantonalen Gipsermeisterverbänden gegen Lohndumping auf Zürcher Grossbaustellen. Sie werfen der Gipserfirma Goger Swiss AG vor, weit über 100 Arbeitern aus Ungarn mehrere Millionen Franken vorzuenthalten.

Es handle sich um den wohl grössten Lohndumping-Fall im Kanton Zürich, hiess es an einer Medienkonferenz vom Montag in Zürich. Das Gipserunternehmen sei zwar aufgrund von Lohnbuchkontrollen der Paritätischen Kommissionen schon zu hohen Nachzahlungen und Konventionalstrafen verpflichtet worden, unterlaufe aber weiterhin systematisch die geltenden Bestimmungen.

«Ich bin kein Freund der Gewerkschaften»

Weder für die Gipsermeister noch für die Gewerkschaften sei es akzeptabel, dass die «anständigen Arbeitgeber der Branche» ständig von Dumping-Firmen unterboten würden. Darum macht Reinhard Meier, Präsident des Gipsermeisterverbandes Winterthur und Umgebung, gemeinsame Sache mit der Gewerkschaft Unia. Die Zusammenarbeit sei aus der Not entstanden, gibt er zu: «Ich bin kein Freund der Gewerkschaften, aber wir behandeln unsere Leute anständig und zahlen faire Löhne. Dieses Ziel erreichen wir nur gemeinsam mit den Gewerkschaften.»

Anlass für die Zusammenarbeit ist die österreichische Firma Goger Swiss AG. Sie sichert sich immer wieder Grossaufträge, zum Beispiel den Umbau der Sihlpost oder des Hotel Atlantis. Dies dank unschlagbar billigen Preisen.

Goger wird vorgeworfen, sie stufe einen Grossteil der Arbeiter zu Unrecht als «Hilfsarbeiter» ein. Sie operiere auch mit gefälschten Unterlagen. So würden beispielsweise wöchentliche Arbeitszeiten von 42 Stunden ausgewiesen. Tatsächlich werde aber pro Woche 55 bis 60 Stunden gearbeitet, wie einer der ungarischen Arbeiter an der Medienkonferenz sagte.

Runder Tisch geplant

Die Bauherren müssten nun Verantwortung übernehmen, damit das Lohndumping gestoppt werden könne, sagte Unia-Vertreter Roman Burger. Die Gipserverbände und die Unia hätten deshalb die verantwortlichen Bauherren – wie SBB, FIFA, Swiss Life, Implenia, Allreal, Halter und Neues Hotel Atlantis AG – für Mittwochabend zu einem Runden Tisch eingeladen. Gipsermeister-Verbandspräsident Reinhard Meier will sich ins Zeug legen: «Ich werde an die Moral der Generalunternehmer und Bauherrschaften appellieren. Damit sie wissen, wem sie diese Aufträge geben.»

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