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Zürich Schaffhausen Saloppe Sprache, rasante Inszenierung, aber keine neue Sicht

Ein prächtiges Bühnenbild braucht Barbara Frey nicht. Die Zürcher Schauspielhausdirektorin lässt die Komödie «Der Diener zweier Herren» auf einer fast leeren Bühne spielen. So kommen Carlo Goldonis Geschichte und vor allem die Qualitäten der Schauspielerinnen und Schauspieler voll zur Geltung.

Carlo Goldonis Personal spricht im Zürcher Schauspielhaus eine sehr saloppe Sprache. In der Komödie «Der Diener zweier Herren» nennt der alte Pantalone seine Tochter eine Zicke. Sie wiederum schimpft ihn und seinen Freund Dottere Lombardi zwei alte Knacker. Barbara Frey wählte für ihre Inszenierung eine Übersetzung von Werner Buhss und bearbeitete sie zusammen mit Thomas Jonigk extra für die Pfauenbühne.

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Premièrenkritik von «Diener zweier Herren»
02:03 min
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 3 Sekunden.

Diese Bühne lässt sie während der kurzen Spieldauer leer. Nur hohe beige Seitenwände und zwei schmale Graben deuten die engen Gassen von Venedig und die berühmten Kanäle an. Und um deutlicher zu machen, wo gerade gespielt wird, darf das Dienstmädchen Smeraldina wie ein Nummerngirl mit einem Schild in den Händen über die Bühne trippeln - darauf steht dann zum Beispiel «Wirtshaus» oder «Strasse».

Rasant, amüsant und ein grossartiges Ensemble

Barbara Frey verzichtet auf üppige Kostüme, Kulissen und Requisiten. Sie lässt den Schauspielerinnen und Schauspielern viel Raum und sie zeichnet jede Figur - vom kurvigen Dienstmädchen Smeralda (Friederike Wagner) bis zum umwerfend komischen Truffaldino (Michael Maertens) - sehr präzise. Das ist amüsant und rasant. Nur: wer eine neue Sicht auf die 1746 uraufgeführte Komödie Goldonis erwartete, wurde enttäuscht.

Der grosse Applaus an der Première galt denn auch vor allem dem Schauspielerensemble und weniger dem Regieteam.

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