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Schaffhauser Alternativszene Zwei Jahrzehnte Kulturhalle Kammgarn

Genau vor 20 Jahren ist die Veranstaltungshalle Kammgarn eröffnet worden. Ein Rückblick auf eine bewegte Geschichte.

Kammgarn: Der Name geht zurück auf die alte Spinnerei, die bis ins Jahr 1979 am Schaffhauser Rheinufer Garn produzierte. Nach deren Schliessung kaufte die Stadt die ehemalige Fabrikhalle. Nach und nach nutzten junge Künstlerinnen und Künstler die grosszügigen, leeren Räume für Ausstellungen und Konzerte.

Jubliäum

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Ab Donnerstag bis Sonntag feiert das Kammgarn sein 20-Jahre-Jubiläum.

Alle Informationen zum Festprogramm finden Sie hier.

Alles in Eigenregie und improvisiert. Bis 1994 die Stadt gemeinsam mit den Initianten rund um Dani Leu das provisorische Kulturzentrum auf eine solide Basis stellen wollte. Die Stadt liess abstimmen: Über einen Kredit in der Höhe von fünfeinhalb Millionen Franken für die Sanierung. Alle Parteien unterstützten das Vorhaben, ausser der Autopartei.

«7091 Schafseckel»

Doch was folgte, war nicht die Renovation, sondern ein Schock: Die Mehrheit der Bevölkerung lehnte den Kredit in einer knappen Abstimmung ab. Der erboste Schauspieler Mathias Gnädinger liess sich mit Blick auf die Nein-Sager zitieren, in Schaffhausen lebten «7109 Schafseckel».

Doch die Gruppe um Dani Leu gab nicht auf, gründete mehrere Unterstützungsvereine und beschaffte das nötige Geld, um das Kulturzentrum doch betreiben zu können. Mit Erfolg: 1997 eröffnete der Betrieb, der bis heute genossenschaftlich organisiert ist. Mit einer grossen Konzerthalle, einer Beiz, der Kunsthalle Vebikus und einem kleineren Konzertlokal. Dani Leu blickt im Interview zurück auf den langen Weg.

SRF News: Dass es die Kammgarn in ihrer heutigen Form gibt, ist zu grossen Teilen Ihr Verdienst. Inwieweit ist es heute noch Ihr Kind?

Zur Person

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Es ist nicht übertrieben, Dani Leu als «Mister Kammgarn» zu bezeichnen. Der 66-Jährige hat sich jahrelang für das Kulturzentrum eingesetzt.

Dani Leu: Dieses Kind ist erwachsen worden und läuft heute auf eigenen Beinen. In weiten Teilen ist unser Konzept – wir waren ja eine Gruppe, ich habe bloss immer meinen Kopf am weitesten hinausgestreckt – so umgesetzt, wie wir es uns in den Neunzigerjahren vorgestellt haben.

Die Kammgarn ist ein Kind der Alternativszene. Ist das Kulturzentrum heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen?

Gewisse Leute rümpfen heute noch die Nase. Sie würden sicher Schaffhauserinnen und Schaffhauser finden, die noch nie einen Schritt in die Fabrikhalle gewagt haben. Gleichzeitig feiern hier heute Bankdirektoren ihren Abschied oder Polizeikommandaten halten ihre Versammlungen ab. Dann stehen Polizisten neben Heavy-Metal-Freaks. Das ist der Vorteil der Kleinstadt: In Schaffhausen berühren sich die verschiedenen Milieus. Das ist gut so.

Trotz dieser Mischung der Gäste: Finanziell kämpft die Kammgarn als genossenschaftlicher Betrieb bis heute ums Überleben. Warum ist das so?

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die Gelder der öffentlichen Hand sprudeln nicht einfach so, wie sich das mancher vielleicht vorstellt. Dazu kommt die Situation in der Musikszene. Bands können kaum noch leben von ihren Tonträgern, deshalb verlangen sie eine höhere Gage, weil sie mit Konzerten mehr verdienen müssen. Es wäre darum wünschenswert, wenn die Stadt gemeinsam mit privaten Gönnern einen Jubiläums-Fonds äufnen würden, damit wir nicht nur noch kommerzielle Veranstaltungen machen müssen.

(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)

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