Über die 1,4 Kilometer lange Hardbrücke führt kein Veloweg. Als Velofahrerin riskiere man sein Leben, monierte zu Beginn der Debatte SP-Gemeinderätin Barbara Brander. Damit es doch noch zu einem Veloweg über die Hardbrücke kommt, wählte das Parlament einen ungewöhnlichen Weg: Eine Subkommission des Gemeinderates gab selbständig eine Machbarkeitsstudie in Auftrag und befasste sich vertieft mit dem Projekt. Ein Vorgehen, das normalerweise der Stadtrat wählt.
Spurabbau unrealistisch
Die Studie kommt zum Schluss, dass «ein Veloweg über die Hardbrücke denkbar sei». Trotzdem änderte der Stadtrat seine Meinung nicht: Es sei kritisch, sagte die zuständige Stadträtin Ruth Genner, dass für die Velospur eine Bus- und eine Autospur zusammengelegt werden müsste. Die Busse würden im Stau stecken bleiben, befürchtete sie. Ausserdem sage die Studie nichts darüber aus, wie sich der Verkehrsfluss verändern würde. Dass der Kanton zu einem Spurabbau ja sagen würde, sei zudem wenig realistisch.
«Stadtrat will einfach nicht»
Links-Grün und die Mitte-Parteien warfen dem Stadtrat Befehlsverweigerung vor. «Der Stadtrat will einfach nicht», konstatierte Mario Mariani von der CVP. Er wich von der Parteimeinung ab und unterstützte den Vorstoss, nicht zuletzt darum, weil er bereits vor acht Jahren zusammen mit den Grünen einen identischen Vorstoss eingereicht hatte. Man solle dem Stadtrat die Möglichkeit geben, diese «Ehrenrunde» noch zu drehen und einen durchdachten Vorschlag auszuarbeiten. FDP, SVP, GLP und Teile der CVP wehrten sich vergeblich gegen den Vorstoss. Sie unterlagen in der Schlussabstimmung mit 54 zu 64 Stimmen.