Am Donnerstag hielt das kantonale Amt für Justizvollzug zum ersten Mal eine Jahresmedienkonferenz ab. In den Räumlichkeiten der Strafanstalt Pöschwies in Regensdorf. Dabei präsentierte Amtschef Thomas Manhart viele Zahlen:
- Ende 2016 sassen im Kanton Zürich rund 2500 Personen hinter Gittern.
- Insgesamt zählte das Amt für Justizvollzug im vergangenen Jahr 440'545 Aufenthaltstage auf 1357 Vollzugsplätze.
- Das bedeutet: Die Zürcher Gefängnisse sind zu 89 Prozent ausgelastet.
- Die Zahl der Verwahrten bleibt auf hohem Niveau stabil.
Die Tendenz in den Zürcher Gefängnissen geht zu längeren Aufenthalten: «Die Leute bleiben länger bei uns und werden weniger schnell bedingt entlassen», so Thomas Manhart. Grund dafür sei der Anspruch auf Nulltoleranz bezüglich der Rückfälle. Das mache eine bedingte Entlassung schwieriger. «Heute schaut man genauer hin.»
Einzelfälle trüben Bilanz
Trotz der rückläufigen Zahlen sei 2016 ein schwieriges Jahr gewesen, so Manhart. Dies wegen spektakulärer Einzelfälle: Der Ausbruch: Mithilfe einer Aufseherin flüchtete ein mittlerweile verurteilter Vergewaltiger aus dem Gefängnis Limmattal. Es war der erste Ausbruch aus einem Zürcher Gefängnis seit Jahren. Der Mord im Zürcher Seefeld: Ende Juni 2016 kehrte ein damals 23-Jähriger nicht aus seinem Hafturlaub in die Strafanstalt Pöschwies zurück. Er tötete einen Mann und war monatelang auf der Flucht. |
Dies zeigt sich speziell bei den Verwahrungen: Die Aufenthaltstage nahmen gegenüber dem Jahr 2015 zwar ganz leicht ab, bleiben laut Manhart aber auf hohem Niveau. «Viele kommen rein, aber niemand raus», sagte er. In Zürich heisse Verwahrung eigentlich lebenslänglich.
Kriminalität geht generell zurück
Zurück ging auch die Zahl der Aufenthaltstage in der Untersuchungshaft: von 148'212 im Jahr 2012 auf 125'885 im Jahr 2016. Als Ursache für diesen tieferen Wert nennt Manhart die allgemein rückläufige Kriminalität. Im Kanton Zürich – wie auch in der restlichen Schweiz – hat die Fallzahl abgenommen: «Vor allem die Einbrüche und Diebstähle gingen signifikant zurück.»