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Zürich Schaffhausen Winterthur hat ein Herz für die seltene Haselmaus

Beim Reitplatz in Winterthur steht die erste Haselmausbrücke der Schweiz. Sie soll es den seltenen Nagetieren ermöglichen, sich einen grösseren Lebensraum zu erschliessen und sich weiter auszubreiten. Eine Erfolgskontrolle ist miteingebaut.

Winterthur betreibt einen grossen Aufwand für eine winzige Maus. Obwohl die Bezeichnung Maus nicht korrekt ist, denn die Haselmaus gehört zur Familie der Bilche, oder auch Schläfer genannt. Zusammen mit dem Verein Pro Bilche Schweiz hat der Forstbetrieb Winterthur die erste Haselmausbrücke der Schweiz erstellt.

Eine aufgeschnittene Tetrapackung auf einem Ast dient als Vorbild für die neue Haselmausbrücke der Stadt Winterthur
Legende: Dieser Haselmaus-Tunnel aus einem Tetrapack dient als Vorbild für die Brücke in Winterthur. ZVG/Verein Pro Bilche

Die Brücke, ein mit Efeu und Waldreben gefülltes Drahtgitter, überspannt die Untere Bannhaldenstrasse auf einer Höhe von rund sechs Metern. Dank dieser Vorrichtung sollen die Schlafmäuse auf die andere Seite der Strasse gelangen und sich dort einen neuen Hecken-Lebensraum erschliessen.

Um überhaupt auf die Brücke zu gelangen, haben die Verantwortlichen der Stadt Winterthur eine Kletterhilfe eingebaut: Seitlich vom Boden aus wurden mehrere Seile zur Brücke hin gespannt. Zusätzlich werden die Haselmäuse durch einen kurzen Tunnel geleitet, der mit einem ungiftigen Tintenkissen ausgestattet ist. Die Fussspuren sollen nämlich verraten, ob die Nager die neuartige Brücke überhaupt annehmen und benützen.

Nur noch wenige Populationen

Die putzigen Haselmäuse sind in der Schweiz äusserst rar. Nachgewiesen ist ihr Vorkommen im Gebiet um den Winterthurer Reitplatz an der Töss. Wie gross die Population ist, weiss man nicht, wie Stadtforstmeister Beat Kunz gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» sagte.

Audio
Interview mit Beat Kunz (25.4.2014)
03:30 min
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 30 Sekunden.

Neben der bereits erstellten Haselmausbrücke plant die Stadt Winterthur bis 2017 weitere Fördermassnahmen. So wird der dichte Wald in dem Gebiet schrittweise ausgelichtet, damit Beeren tragende Sträucher wachsen können. Diese bieten den Haselmäusen Nahrung und Deckung. Zudem werden neue Hecken gepflanzt. Das ganze Programm sei sehr aufwendig, sagte Kunz. Je nach Aufwand, den man betreiben wolle, koste das Förderprogramm zwischen 50'000 und 100'000 Franken.

Ein sehr scheues Tier

Finanziert wird das Projekt über den Verein Pro Bilche und private Sponsoren, wie die Stadt Winterthur in der Mitteilung schreibt. Das mausähnliche Nagetier, das zwischen 6 und 9 Zentimeter lang wird und zwischen 15 und 30 Gramm wiegt, ist sehr scheu. Es verlässt seine Deckung in den schützenden Ästen von Sträuchern und Bäumen nur sehr ungern. Schon eine einfache Waldstrasse hindert die Tiere daran, nahegelegene, nahrungsreiche Lebensräume aufzusuchen und zu bevölkern.

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