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«Im Vergleich mit anderen Banken steht die ZKB immer noch solide da»: SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi im Gespräch mit SRF-Redaktorin Dorotea Simeon.
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 23.08.2019. Bild: Keystone
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ZKB macht weniger Gewinn «Die ZKB muss sich anstrengen und effizienter werden»

Die Zürcher Kantonalbank ZKB hat im ersten Halbjahr 2019 etwas weniger verdient als in der gleichen Zeit im Vorjahr. Die Bank machte einen Gewinn von 418 Millionen Franken – das sind rund 5 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Dies, obwohl die Bank mehr Kundenvermögen verwaltet und mehr Hypotheken vergeben hat. Trotzdem spricht Bankchef Martin Scholl von einem «sehr soliden Ergebnis». SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi teilt diese Einschätzung zwar. Dennoch müsse die Bank jetzt Gas geben.

Klaus Bonanomi

Klaus Bonanomi

SRF-Wirtschaftsredaktor

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Klaus Bonanomi ist seit 2009 Wirtschaftsredaktor bei Radio SRF. Davor war er Nachrichtenredaktor, Bundeshauskorrespondent und Produzent der Sendung Rendez-vous. Er ist zudem als Korrespondent für die österreichische Zeitung «Der Standard» und für den deutschen «Südkurier» tätig.

SRF News: Die ZKB hat weniger Gewinn erzielt. Muss die Bank besorgt sein?

Klaus Bonanomi: Sorgen machen muss sich die ZKB deshalb nicht. Der Gewinn variiert immer ein bisschen. Der Gewinnrückgang wird auch in den Medien online sehr unterschiedlich gewertet. Der «Blick» schreibt etwa von einem «leichten Gewinnrückgang bei der ZKB». Für die «NZZ» ist es ein «deutlicher Gewinnrückgang». Ich selbst würde eher sagen, dass es sich um einen leichten Gewinnrückgang im normalen Rahmen handelt. Sorgen würde ich mir als Bankchef eher machen, weil die Einnahmen insgesamt zurückgehen.

Woran liegt es denn, dass die ZKB weniger einnimmt?

Das Hauptproblem sind bekanntlich die tiefen Zinsen. Dadurch gehen auch die Gewinnmargen für die Bank zurück. Sie verwaltet zwar ein rekordhohes Kundenvermögen von 315 Milliarden Franken und vergibt auch mehr Hypotheken. Dennoch sinken die Einnahmen daraus, weil die Zinsen so tief sind.

Die ZKB kann sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.
Autor: Klaus BonanomiSRF-Wirtschaftsredaktor

Ein kleines Beispiel hierfür: Fürs Geld, das die ZKB bei der Nationalbank deponiert hat, musste sie mehr als 80 Millionen Franken Negativzinsen bezahlen. Diese Negativzinsen verrechnet sie den Kunden aber wiederum nicht weiter. Das ist also ein Verlust von 80 Millionen Franken, der unter anderem auch den Gewinn senkt. Die Zinsen sind und bleiben auch zukünftig tief. Die ZKB schreibt in ihrer Medienmitteilung etwa, dass die die Perspektive insgesamt für die Wirtschaft nicht gut sei. Die Unsicherheit sei gross – und dies betrifft auch die ZKB.

Wie steht denn die ZKB im Vergleich mit anderen Banken da?

Verglichen mit der UBS und der Credit Suisse steht sie immer noch sehr solide da. Diese beiden Banken sind viel stärker international ausgerichtet. Die ZKB ist aber national, beziehungsweise auf den Kanton Zürich, ausgerichtet. Dadurch ist sie stabiler. Und im Vergleich zur Raiffeisen Bank geht es bei der ZKB schon fast langweilig zu und her. Bei der Raiffeisen gab es in den letzten Jahren ja diverse Turbulenzen, wie etwa der Abgang des Bankchefs Pierin Vincenz. Bei der ZKB ist Martin Scholl ja bereits seit 12 Jahren an der Spitze. Aber gleichzeitig kann sich auch die ZKB nicht auf den Lorbeeren ausruhen: sie muss sich anstrengen und effizienter werden.

Wie macht sie das?

Daran arbeitet die Bank nicht erst seit heute, sondern bereits seit längerer Zeit. So hat sie die Kosten im ersten Halbjahr 2019 nochmals um 3 Prozent reduziert. Allein der Personalaufwand ging um 2 Prozent zurück. Dabei wurde kein Personal abgebaut, sondern die Boni gekürzt. Ausserdem werden weiterhin Geschäftsstellen abgebaut. Zurzeit hat die ZKB noch 67 Geschäftsstellen. Vor vier Jahren waren es noch mehr als 90 Standorte. Die ZKB hat zwar – wie sie selbst schreibt – noch immer das dichteste Filialnetz im Kanton Zürich. Es sind aber deutlich weniger Filialen als früher.

Die Halbjahresbilanz der ZKB


2019
2018
Gewinn418 Millionen
439 Millionen
Einnahmen1.17 Milliarden1.21 Milliarden
Kundenvermögen315 Milliarden295 Milliarden

Das Gespräch führte Dorotea Simeon.

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