Mit 87 Ja zu 40 Nein sprach sich der Gemeinderat für das neue Gartenareal Dunkelhölzli in Zürich-Altstetten aus. Das Projekt soll allerdings nur 10,5 Millionen Franken kosten, also weniger als geplant. Der Zürcher Stadtrat hatte einen Objektkredit von 12,8 Millionen beantragt. Darin war neben Bachöffnung, Hochwasserschutz und archäologischen Vorarbeiten auch ein neues Gemeinschaftsgebäude eingerechnet.
13 Millionen? 10 Millionen? 3 Millionen?
Genau dieses Gebäude stiess in der vorberatenden Kommission auf Kritik. Rotgrün und die Mitteparteien wollten das alte Wirtschaftsgebäude einer ehemaligen Gärtnerei als Gemeinschaftsraum nutzen und so rund 2,3 Millionen Franken einsparen. Dieser Variante stimmte denn auch eine Mehrheit im Rat zu. Die FDP, sekundiert von der SVP, wehrte sich vergeblich gegen das «Gartenbau-Luxusprojekt», wie sie das gesamte Vorhaben nannte. Die Bürgerlichen wollten den Kredit auf 3 Millionen Franken beschränken.
Wir mussten sehr viele Familiengärten opfern. Gesamthaft gesehen ist der Betrag gerechtfertigt.
Schon vor der Schlussabstimmung kündete die FDP an, sie werde das Behördenreferendum ergreifen – dies, obwohl der freisinnige Stadtrat Filippo Leutenegger die 10,5-Millionen-Variante als durchaus gerechtfertigt taxierte. Das Projekt Gartenareal Dunkelhölzli kommt also wahrscheinlich noch vors Volk.
Das Gesamtprojekt umfasst eine Fläche von 6,6 Hektar. Davon sind 3,8 Hektar für sechs grosse offene Gartenfelder gedacht. Das restliche Land soll als öffentlich zugänglicher Naherholungsbereich mit parkartigen Wiesenflächen und einem renaturierten Bachlauf genutzt werden. Neben traditionellen Kleingärten sollen sich im Dunkelhölzli auch neue gemeinschaftliche Gartenformen entwickeln können.
Das Dunkelhölzli dient vor allem auch als Ersatz für die 120 Familiengärten im Vulkan-Areal, die dem geplanten Eishockeystadion der ZSC Lions weichen müssen. Bisher haben sich rund 30 Vulkan-Hobbygärtner für einen Platz im Dunkelhölzli eingetragen. Geduld ist gefragt: Wegen Schadstoffbelastung muss vorerst ein Teil des Bodens saniert werden. Die ersten Familiengärten gibt es im Dunkelhölzli deshalb nicht vor 2019.