Seit 75 Jahren schützt der Kanton Zürich seine Natur. Um auf dieses Jubiläum aufmerksam zu machen, setzte die Baudirektion auf ein ausgefallenes Mittel: eine Guerilla-Aktion am Ufer des Greifensee.
Eine Infotafel und Bauprofile kündigten Luxuswohnungen an – mitten im Naturschutzgebiet.
Allerdings unterschätzte die Baudirektion die Reaktion der Anwohnerinnen und Anwohner. In Greifensee liefen die Leute Sturm und empörten sich dermassen ob des vermeintlichen Bauprojekts, dass sich der Kanton gezwungen sah, die Aktion vorzeitig aufzudecken und abzublasen.
Baudirektor spricht von «super Sache»
Am Freitag hat nun Regierungspräsident und Baudirektor Markus Kägi (SVP) die unkonventionelle Aktion verteidigt. Mit einer Inseratekampagne errege man in der heutigen Zeit kaum Aufmerksamkeit: «Auch wenn es etwas Ärger brachte, war es eine super Sache. Die Leute haben wahrgenommen, was der Naturschutz bewirkt.»
Greifensee versinnbildlicht Erfolge
Der Kanton wählte das Greifenseeufer aus gutem Grund: Vor 77 Jahren war dieses Gebiet das erste, welches der Kanton unter Schutz stellte.
Am Greifensee lassen sich die Auswirkungen des Natur- und Landschaftsschutz gut aufzeigen, so die Baudirektion. Ohne die Fachstellen wäre das Ufer wohl komplett verbaut. Eine Visualisierung zeigt, wie ein Blick auf den See aus der Vogelperspektive mit Verbauung aussehen würde: