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Verwaiste Dorfkerne - das Beispiel Zumikon (20.9.2016)
Aus Regi ZH SH vom 20.09.2016.
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Zürich Schaffhausen Zumikons Kampf gegen die Verödung des Dorfplatzes

Der Dorfplatz als Treffpunkt und Einkaufsort verschwindet aus immer mehr Gemeinden. Die Bewohner arbeiten in der Stadt und kaufen in grossen Zentren ein - kleine Läden am Wohnort müssen schliessen. Raumplaner wollen diesen Teufelskreis durchbrechen. Zum Beispiel in der Zürcher Gemeinde Zumikon.

Es ist Markt auf dem Dorfplatz in Zumikon. Händler bieten ihre Ware feil. Die ersten Kunden schlendern vorbei, kaufen ein, reden miteinander. Es sei ein schöner Platz, sagen sie. Aber früher sei es hier belebter gewesen. «Die Leute gehen halt eher ins Einkaufszentrum», hört man. Oder: «Es bräuchte vielleicht noch ein paar spannende Läden, die mehr Leute anlocken. Heute kommen viele nur vorbei, um auf der Post rasch etwas zu erledigen.»

«Ein Glanzstück aus den 80er-Jahren»

Mit der Schwierigkeit, das Zentrum wiederzubeleben, kämpft Marc Bohnenblust. Er ist im Gemeinderat von Zumikon für den Hochbau verantwortlich. Der Dorfplatz – ein «Glanzstück aus den 80er-Jahren» – stammt aus der Zeit, als die spätere Bundesrätin Elisabeth Kopp Gemeindepräsidentin Zumikons war. Damals wurde entschieden, die Forchbahnstation unter den Boden zu verlegen und darüber den Dorfplatz mit Gemeindehaus und Gemeindezentrum zu bauen.

Lange funktionierte der Dorfplatz als Treffpunkt, weil die Coop-Filiale der einzige Lebensmittelladen im Dorf war. Das änderte sich laut Bohnenblust, als Konkurrentin Migros am Dorfrand einen Supermarkt eröffnete. Und viele vermuten, dass bald auch der Coop vom Dorfplatz verschwindet, weil der Grossverteiler neben der Migros ein neues Zentrum baut.

Neues Projekt für den Zumiker Dorfplatz

Diese Entwicklung, meint Hochbauvorstand Bohnenblust, könne man wohl nicht mehr aufhalten. Man müsse die Zukunft des Dorfplatzes nun anders entwickeln. Gemeinsam mit dem Institut für Städtebau der ETH Zürich hat Zumikon ein Projekt gestartet, mit dem Ziel, wieder Leben ins Ortszentrum zu bringen.

Grundsätzlich, so ETH-Forscher Michael Wagner, hätten Gemeinden wie Zumikon zwei Möglichkeiten: «Entweder sie versuchen, das Angebot zu verschieben, mehr in Richtung Alterswohnungen oder überhaupt soziale Einrichtungen. Oder sie verbessern die Rahmenbedingungen für den Detailhandel, investieren auch, um die Angebote, die sie sich wünschen, halten zu können»

Zumikon hat sich für eine Mischung aus beiden Möglichkeiten entschieden. Die Gemeinde will investieren und den Dorfplatz renovieren. Gleichzeitig sind neben dem Dorfplatz eine Alterssiedlung und Wohnungen (auch gemeinnützige) geplant. So will Zumikon mehr Menschen in die Nähe des Dorfplatzes holen.

(derv; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)

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