Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Mai auf ein neues Mehrjahrestief gefallen. Sie sank auf 2,4 Prozent, nachdem sie im April noch 2,7 Prozent betragen hatte. Damit schlägt die gute Wirtschaftslage weiterhin auch auf den Arbeitsmarkt durch.
Die Arbeitslosigkeit bilde sich rasant zurück, kommentierte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), die neusten Zahlen. Der Trend sei robust. Minimal tiefer war die Arbeitslosenquote letztmals im Sommer 2008.
«Der Schweizer Arbeitsmarkt brummt», sagt Zürcher. Vor allem in Branchen, die von der Frankenstärke stark betroffen gewesen seien, erholten sich die Beschäftigungszahlen sehr schnell.
Insgesamt waren mit 109'392 Personen 8,7 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat und knapp 22 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das mitteilte. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenquote auf 2,6 von 2,7 Prozent.
Neues Erfassungssystem für die Daten
Das Seco macht allerdings einen Vorbehalt zu den aktuellen Zahlen. Wegen eines neuen, automatisierten Erfassungssystems der Daten seien die Rückgänge von März bis Mai durch die gute konjunkturelle und saisonale Entwicklung allein nicht vollständig erklärbar.
Die Abweichung beträgt laut einer Schätzung des Seco allerdings höchstens plus 0,1 Prozentpunkte. «Die aufgrund der guten Wirtschaftslage erfreuliche Tendenz deutlich sinkender Arbeitslosenzahlen wird damit jedoch nicht relativiert», heisst es in der Mitteilung. Ab Juni sollten die Zahlen wieder korrekt sein.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit nimmt ab
Aufgeschlüsselt nach Regionen, Geschlecht, Alter und Nationalität war die Arbeitslosenquote im Mai ebenfalls rückläufig. So nahm die Jugendarbeitslosenquote etwa auf 2,0 von 2,2 Prozent ab.
Insgesamt wurden 185'467 Stellensuchende registriert, 4,4 Prozent weniger als im Vormonat. Als nicht arbeitslose Stellensuchende gelten etwa Personen, die bei einem der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) registriert sind und sich etwa in einem temporären Beschäftigungsprogramm befinden.
Weiter suchten Unternehmen mehr Personal: Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich binnen eines Monats um 5,5 Prozent auf 15'218.