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Asylgesuche von Kindern nehmen zu
Aus Tagesschau vom 01.02.2019.
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Trotz rückläufiger Gesamtzahl Asylanträge von Kindern nehmen zu

Die Zahl der Asylgesuche von Kindern und Minderjährigen hat 2018 um zwei Prozentpunkte zugenommen. Aber es fehlt an der Betreuung.

Die Zahl der Asylgesuche ist im vergangenen Jahr um knapp 16 Prozent zurückgegangen auf noch 15'255 Gesuche. Das sind so wenige wie seit 11 Jahren nicht mehr. In der Statistik fällt aber auf, dass die Zahl der Asylgesuche von Kindern und Minderjährigen gestiegen ist.

Grafik Asylsuchende und davon Jugendliche.
Legende: SRF

2017 stammten von 18'088 Gesuchen 39 Prozent von Kindern und Jugendlichen. Im vergangenen Jahr waren es 41 Prozent.

Ungenügender Schutz

Viele dieser Kinder werden auf der Flucht oder nach der Ankunft in der Schweiz geboren. Was ihnen fehle, sei ein geschützter Rahmen innerhalb der Asylzentren, wo sie ihrem Alter entsprechend gefördert werden, heisst es bei der Kinderschutzorganisation «Save the Children».

Was bis jetzt gemacht werde, sei ungenügend, sagt Direktorin Larissa Mettler: «Sie müssen sich vorstellen, das sind 20 bis 30 Kinder mit einer Betreuungsperson, die für sie sorgt. Das ist eher eine Aufsicht als tatsächlich eine qualitative Betreuung.» Diese Kinder, die sehr viel Unsicherheit erlebt hätten, benötigten eine kindergerechte und altersgerechte Betreuung.

Pilotprojekte des SEM

Das Bundesamt für Migration (SEM) hält dagegen: Für Kinder und Jugendliche werde in den Zentren schon einiges gemacht. In Zürich und Basel seien Pilotprojekte speziell für unbegleitete Minderjährige angelaufen, erklärt SEM-Mediensprecher Lukas Rieder:

«Die Leute, die dafür zuständig sind, sind stark sensibilisiert für die speziellen Bedürfnisse von Kindern. Es ist so, dass Sozialpädagogen nur in den Piloten von Zürich und Basel eingesetzt werden.» Die Evaluation werde zeigen, ob das eine Richtung sei, die weiterverfolgt werden solle oder nicht.

Frühe Integrationsförderung

Die Kinderschutzorganisation «Save the Children» betätigt sich aktiv in mehreren Asylzentren mit speziellen Angeboten für Kinder. «Weil 8 vom 10 Kindern langfristig in der Schweiz bleiben, ist es sehr wichtig, dass sie möglichst früh gefördert werden. Das erleichtert auch den Übertritt in den Kanton und in die Gemeinde und spart uns als Gesellschaft auch Folgekosten», erklärt Larissa Mettler.

Weil die Zahl der Asylgesuche abnimmt, bietet das Gelegenheit zur altersgerechten Betreuung von Kindern und Jugendlichen in den Asylzentren. Im vergangenen Jahr wurden in einigen Asylzentren kinderfreundliche Räume eingerichtet. So werden Kinder in separaten Familienzimmern untergebracht und können so von den Eltern selbstbestimmt betreut werden.

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