2. Gotthard-Röhre - «Die Stimmbevölkerung will eine sichere Strassenverbindung»
Die Befürworter freuen sich: Das Stimmvolk sagt mit 57 Prozent deutlich Ja zur zweiten Gotthardröhre. Die Befürworter versprechen, dass der Lastwagenverkehr am Gotthard weiter sinken wird. Die Gegner sprechen von einem «Umschwung in der Verkehrspolitik». Ökologische Anliegen hätten es schwerer.
Bundesrätin Doris Leuthard erklärt, der Bunbdesrat begrüsse das klare Abstimmungsergebnis. Mit dem Ja habe die Stimmbevölkerung gezeigt, «dass sie eine gute und sichere Strassenverbindung ins Tessin wünsche» und der südliche Kanton nicht «abgekoppelt» werden solle. Zudem habe die Stimmbevölkerung gezeigt, dass sie «auf alle Landesteile Rücksicht nehme».
Norman Gobbi (Lega), Tessiner Regierungspräsident
Die Sicherheit und der nationale Zusammenhalt sind für Norman Gobbi (Lega) entscheidend für das positive Votum zum Gotthard. Er stellte in Aussicht, die Mobilität in den Südtessiner «Nein-Gemeinden» zu verbessern. Positiv zu bewerten sei ausserdem, dass auch der Kanton Uri nördlich des Gotthards für die zweite Röhre gestimmt habe, sagte Gobbi.
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«Am Gotthard droht nun keine Lkw-Lawine»
02:55 min, aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 28.02.2016.
Bild: Keystone
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Filippo Lombardi, CVP-Ständerat Tessin
«Ich bin froh, dass die Bevölkerung Vertrauen in die Bundespolitik hat und eine Sanierung ohne Unterbruch der Verbindung ins Tessin will», sagt CVP-Ständerat Filippo Lombardi. Der Tessiner CVP-Ständerat hatte sich im Abstimmungskampf für die zweite Gotthardröhre eingesetzt. «Eine moderne Schweiz braucht beide Verkehrsträger; die Schiene und die Strasse», betont er. Gleichzeitig ist Lombardi überzeugt, dass das Verlagerungsziel von maximal 650'000 alpenquerenden Lastwagen auf der Strasse erreicht werden wird. «Am Gotthard droht nun keine Lkw-Lawine», ist Lombardi überzeugt. Auch er unterstütze das Anliegen der Alpeninitiative.
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Erleichterung im Tessin
03:27 min, aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 28.02.2016.
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Luca Albertoni, Direktor Industrie- und Handelskammer Tessin
«Zu Beginn haben wir gegen alle anderen gekämpft, nun sind wir sehr zufrieden», sagt Luca Albertoni Direktor der Industrie- und Handelskammer Tessin. Es brauche diesen zweiten Tunnel «für die Tessiner und für die Schweizer Wirtschaft.»
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«Ein Umschwung in der Verkehrspolitik»
04:01 min, aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 28.02.2016.
Bild: Keystone
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Matthias Steinegger, Präsident FDP Uri
«Der Aspekt der Sicherheit hat sicher eine wichtige Rolle gespielt», sagt Matthias Steinegger. Der Präsident der Urner FDP hatte sich als Vertreter des Pro-Komitees für den Bau der zweiten Gotthardröhre eingesetzt. Die Vorlage habe viele Interessen berücksichtigt, deshalb habe das Volk sie angenommen. Für ihn ist das Resultat «ein Bekenntnis zur aktuellen Verlagerungspolitik».
02:00
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Jean-François Rime zur Gotthard-Vorlage
Aus News-Clip vom 28.02.2016.
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Jean-François Rime (SVP), Präsident Schweizer Gewerbeverband
Rime ist froh darüber, dass die Kampagne nicht noch länger dauerte, zeigt sich aber erfreut, über die aktuellen Trends: «Es ist ein gutes Projekt, es braucht die zweite Röhre.» Allerdings geht er davon aus, dass die Welschen die zweite Röhre knapp ablehnen könnten. «Wir sind weniger betroffen.» Er selber fahre auch selten durch den Gotthard – wegen des Gegenverkehrs.
Reaktionen der Gegner
Konrad Graber, CVP-Ständerat
Für die bürgerlichen Gegner einer zweiten Gotthardröhre ist klar: Nach dem heutigen Ja werden andere Strassenprojekte finanziell unter Druck geraten. «Wichtige Projekte in den Agglomerationen werden auf die lange Bank geschoben», sagte CVP-Ständerat Konrad Graber. In der Abstimmungsdebatte sei viel zu wenig über die finanziellen Aspekte gesprochen worden. «Das teure Ende wird aber noch kommen», prophezeit Graber.
02:28 min, aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 28.02.2016.
Bild: Keystone Archiv
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Regula Rytz, Präsidentin Grüne Schweiz
«Es wurde aus sehr kurzfristiger Optik entschieden – langfristig machen wir uns grosse Sorgen um die Durchsetzung des Alpenschutzes», sagt Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Partei Schweiz. «Die Sicherheit hat die Bevölkerung wohl am meisten überzeugt», so Rytz in der Analyse des Abstimmungsresultats. Die Grünen-Präsidentin befürchtet, dass nach Inbetriebnahme beider Tunnels in rund 20 Jahren der Verkehr durch den Gotthard trotz aller Versprechen vierspurig geführt werden könnte. Deshalb müsse die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene nach der Eröffnung des Neat-Bahntunnels vorangetrieben werden.
03:33
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Evi Allemann zu den Ergebnissen
Aus News-Clip vom 28.02.2016.
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Evi Allemann (SP), Präsidentin VCS Schweiz
Allemann zeigt sich enttäuscht von der Zustimmung zur zweiten Gotthardröhre. Nun gelte es nach vorne zu schauen: «Wir werden politisch auf das Versprechen pochen, dass in den Tunnerlröhren nur eine Spur befahren wird.»
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«Ein Umschwung in der Verkehrspolitik»
04:01 min, aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 28.02.2016.
Bild: Keystone
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Markus Züst, SP-Regierungsrat Uri
Der Urner Regierungsrat Markus Züst seinerseits sagt: «Ich habe es kommen sehen – der Stimmungsumschwung muss akzeptiert werden», sagt er. Der SP-Politiker hatte sich für eine Ablehnung des Gotthardtunnels stark gemacht. Einerseits hätten die ökologischen Anliegen in den letzten Jahren etwas an Brisanz verloren, andererseits habe wohl das Sicherheitsargument bei den Stimmbürgerinnen und -bürgern gestochen, so Züst. «Es ist ein Umschwung in der Verkehrspolitik», stellt Züst fest.
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Erleichterung im Tessin
03:27 min, aus Abstimmungssonntag auf SRF 4 News vom 28.02.2016.
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Jon Pult (SP), Präsident der Alpeninitiative
«Dies ist nicht das Ende der Alpeninitiative», betont Jon Pult, Präsident der Alpeninitiative. Man werde die Befürworter des zweiten Tunnels darauf behaften, dass die Kapazität auch mit zwei Röhren nicht erhöht werde. Ziel sei weiterhin, die alpenquerenden Güter auf die Schiene zu bringen.
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