«Es ist sehr gemütlich hier», sagt ein Vater, der mit seinem Kind an der Aare spielt. Könnte etwas besser sein in der Gemeinde Köniz? Ihm kommt nichts in den Sinn. Ähnlich geht es einer jungen Mutter. Sie schätze die Vielseitigkeit und die Erholungsplätze in der Gemeinde. «Gleichzeitig ist man nahe bei Bern und kann gut ohne Auto leben.» Ein älteres Paar findet nur ein kleines Minus: «Sie könnten beim Wanderweg wieder mal die Sträucher schneiden.»
Hat die Gemeinde Köniz einfach Glück?
«Man muss fürs Glück auch etwas tun», findet Gemeindepräsident Ueli Studer (SVP), der nach bald 14 Jahren im Gemeinderat bei den Wahlen vom 24. September 2017 nicht mehr antreten kann. «Wir haben uns zum Beispiel immer auf die Fahne geschrieben, eine familienfreundliche Gemeinde zu sein.»
Gemeinderätin Katrin Sedlmayer (SP; auch sie kann nach drei Legislaturen nicht mehr antreten) ergänzt, Köniz trage Sorge zu den Naherholungsgebieten. «Wir haben klare Grenzen zwischen städtischem und ländlichem Gebiet.»
Vom Aare-Plätschern zum Rauschen des Verkehrs
«Eigentlich hat der Verkehr in den letzten Jahren nicht zugenommen», widerspricht Gemeinderätin Katrin Sedlmayer dem Empfinden eines Könizers. «Aber natürlich sind 16'000 Autos pro Tag viel.» Ein Thema, das die Gemeinde beschäftigt: Mit Tempo 30-Zonen wurde der Verkehr im Zentrum verlangsamt. Und es gibt eine Strategie mit dem Ziel, dass die Leute mehr mit ÖV, Velo oder zu Fuss unterwegs sind. Denn, sagt die Gemeinderätin: «Wir sind alle Teil der Mobilität, die auch stören kann.»
Raus aufs Land
«Ich bin hier nahe der Stadt und trotzdem mitten in der Natur», freut sich eine frisch nach Oberscherli Zugezogene. Ein junger Mann schätzt an der Gemeinde Köniz, wie Ausländer eingebürgert werden. «Man lebt zusammen, auch hier draussen.» Zwei Buben fahren mit dem Trottinett vorbei und wünschen sich nur etwas, das es noch nicht gibt in Oberscherli: Eine Skateranlage. «Dann würde man weniger drinnen sitzen und gamen.»
Köniz wählt am 24. September 2017
Die Ausgangslage |
Vier von fünf Gemeinderatsmitgliedern können wegen Amtszeitbeschränkung nicht weitermachen. Nur der GLP-Vertreter im Gemeinderat tritt als Bisheriger an. Für die Wiederwahl braucht er auch Stimmen aus andern Parteien. So ist möglich, dass am Ende der Gemeinderat komplett neu zusammengesetzt wird. |
Im Gemeinderat haben bisher die Parteien SP, SVP, Grüne, FDP und GLP je einen Sitz. |
Fürs Gemeindepräsidium (bisher Ueli Studer, SVP) kandidieren eine Frau und fünf Männer: - Annemarie Berlinger (SP) - Thomas Brönnimann (GLP) - Christian Burren (SVP) - Thomas Frey (BDP) - Hans-Peter Kohler (FDP) - Hansueli Pestalozzi (Grüne) Ein zweiter Wahlgang am 22. Oktober ist damit sehr wahrscheinlich. |
Die Detailinformationen der Gemeinde Köniz zu den Wahlen 2017 finden Sie hier. , Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen |
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03/17:30 Uhr)