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Ja zeichnet sich ab Eitel Sonnenschein im «Veloland Schweiz»

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gegenentwurf zur Velo-Initiative wird derzeit von einer Mehrheit von 64 Prozent der Stimmberechtigten unterstützt.
  • Das gegnerische Lager rund um die SVP kann nicht über die eigene Parteibasis hinaus mobilisieren.
  • Die Behördenvorlage hat damit beste Aussichten, an der Urne zu reüssieren.

Das Velo soll – neben den Fuss- und Wanderwegen – in der Verfassung verankert werden. Anders als es die inzwischen zurückgezogene Velo-Initiative vorsah, soll der Bund aber nicht zu Subventionen verpflichtet werden; zudem behalten Kantone und Gemeinden die Hoheit über ihr Velowegnetz.

Dieser Gegenentwurf zur Velo-Initiative stösst in der SRG-Umfrage vom Institut gfs.bern auf viel Gegenliebe bei den Befragten: 64 Prozent sind bestimmt oder eher für den Bundesbeschluss über die Velowege.

Die Schweiz ist ein Veloland. Wir fahren gern Velo und sind stolz darauf. Die Vorlage ist entsprechend zeitgemäss.
Autor: Martina Moussongfs.bern

Das sind zwar rund zehn Prozentpunkte weniger Zustimmung, als die beiden Agrar-Initiativen in der ersten SRG-Umfrage verzeichnen. Aber: Laut gfs.bern hat der Bundesbeschluss am 23. September die grössten Erfolgschancen der drei Vorlagen an der Urne: «Man kann davon ausgehen, dass es eine Ja-Mehrheit geben wird», sagt die Politologin Martina Mousson.

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Mousson: «Man kann von einem Ja ausgehen»
Aus News-Clip vom 16.08.2018.
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Denn im Regelfall werde bei Behördenvorlagen die Position von Bundesrat und Parlament gestärkt, je näher der Abstimmungstermin rückt. Moussons Prognose: «Wir haben schon jetzt ein Ja. Es sollte also reichen.» Schliesslich handle es sich beim Bundesbeschluss über die Velowege um einen Kompromiss, der im Parlament breit abgestützt war.

Auch eine Generationenfrage

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Auch eine Generationenfrage

Die Unterschiede nach Geschlechtern sind laut gfs.bern «nicht signifikant» bei der Unterstützung des Bundesbeschlusses – wohl aber diejenigen nach Alter: Denn Jüngere wollen verstärkt für die neue Bundeskompetenz stimmen. Dies dürfte mit der Bedeutung des Velofahrens im Alltag der unterschiedlichen Generationen zu tun haben, mutmassen die Forscher.

Dass die Schweizer ein Herz fürs Velo haben, kann die Politologin aus der ersten Befragungsrunde bestätigen: «Wir sind ein Veloland. Wir fahren gern Velo und sind stolz darauf. Die Vorlage ist entsprechend zeitgemäss.»

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Martina Mousson: «Die Schweiz ist ein Veloland»
Aus News-Clip vom 16.08.2018.
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Bislang steht die SVP mit ihrem Veto zur Vorlage allein auf weiter Flur – und auch die eigene Basis folgt eher zögerlich (51 Prozent Ablehnung). Über die eigene Partei hinaus gelingt es der SVP bislang aber kaum, für ein Nein zu mobilisieren.

Wenig Absturzgefahr an der Urne

Am zugkräftisten im Nein-Lager ist derzeit das Argument, dass der Bundesbeschluss das Verkehrsaufkommen nicht verringere. Demgegenüber stehen die Befürworter insbesondere hinter dem Argument, dass durch die Förderung von Velo-Wegen Unfälle verhindert werden können.

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Martina Mousson: «Kostenargument dürfte nicht ziehen»
Aus News-Clip vom 16.08.2018.
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Besteht also überhaupt keine Gefahr mehr, dass das Nein-Lager der Velo-Vorlage einen Knüppel zwischen die Speichen werfen könnte? «Was oft zieht, ist wenn es ans Portemonnaie geht», sagt Mousson. Doch auch hier relativiert die Politologin: Die zu erwartenden Kosten seien «überschaubar» und im Abstimmungsbüchlein klar ausgewiesen.

So befragt das Institut gfs.bern

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 30. Juli und 10. August 2018 durchgeführt. Befragt wurden 1200 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 700 Personen aus der Deutschschweiz, 300 aus der Romandie und 200 aus der italienischsprachigen Schweiz.

Die Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler bei der gesamten Stichprobengrösse beträgt ± 2,9 Prozentpunkte.

Bei 1200 Befragten und einem Befragungsergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47,1 und 52,9 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Wie wird gefragt?

Alle Interviews wurden telefonisch durchgeführt, mehrheitlich per Festnetz, aber auch per Handy. Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen würden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern führt zwei Umfragen zur Abstimmung vom 23. September 2018 durch. Die erste Umfrage, wie sie jetzt vorliegt, ist eine Momentaufnahme und widerspiegelt die gegenwärtige Situation, wie die Autoren betonen: Die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis; sie geben den Stand der Meinungsbildung nach Eröffnung des Abstimmungskampfes wieder. Erst nach Vorliegen der zweiten Befragung sind allenfalls Aussagen über den Trend möglich.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Site des Instituts gfs.bern, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen.

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