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Akten zur Geheimarmee P-26 Das VBS sucht weiter vergebens nach verschollenen Unterlagen

Das Verteidigungsdepartement äussert sich erstmals zum Verschwinden der brisanten Papiere.

  • Im Bundesarchiv haben am Dienstag Historiker und Mitarbeiter des VBS nach dem vermissten Zusatzbericht über die P-26 gesucht.
  • Im Archiv greifbar ist zwar der geheime Bericht über Kontakte der P-26 zu ausländischen Geheimdiensten. Die brisanten Anhänge jedoch bleiben unauffindbar.
  • Selbst ob die verschollenen Unterlagen je ins Bundesarchiv gelangt sind, bleibt unklar.

Zwar existiert ein Protokoll des damaligen Militärdepartements EMD, das ebendies belegen soll. Doch darin bestätigt laut «10vor10»-Recherchen ein Mitarbeiter einzig, «die Akten der P-26 heute en bloc zuhanden des Bundesarchivs übernommen zu haben.» Unklar bleibt, ob sich dies nur auf den geheimen PUK-Bericht oder auch auf die brisanten Zusatzunterlagen bezieht.

Erstmals äussert sich auch ein Vertreter des Verteidigungsdepartements VBS zum Fall. Dass die brisanten Akten bereits im damaligen Militärdepartement EMD verschwunden seien, mag VBS-Sprecher Renato Kalbermatten nicht ausschliessen. «Jetzt geht es darum, zu klären, ob noch weitere Protokolle existieren und was in den vergangenen Jahren im Bundesarchiv abgegeben wurde.»

Darum geht es

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  • P-26 war eine geheime Schweizer Widerstandstruppe im Kalten Krieg. Sie hätte aktiv werden sollen, wenn die Schweiz von kommunistischen Staaten besetzt worden wäre.
  • Dafür rekrutierte die Armee rund 400 Schweizer und bildete sie militärisch aus. Im ganzen Land unterhielt sie geheime Waffendepots.
  • Vor 28 Jahren – kurz nach dem Fall der Berliner Mauer – wurde sie enttarnt und aufgelöst. Die P-26 operierte ohne rechtliche Grundlage.
  • Eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) verfasste dazu einen Bericht. Ein Zusatzbericht soll nun verschollen sein.

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