Zum Inhalt springen

Header

Video
Alkohol und häusliche Gewalt gehen oft Hand in Hand
Aus Tagesschau vom 21.05.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 30 Sekunden.
Inhalt

Schweiz Alkohol entfacht Gewalt in Beziehungen

Die Gründe, warum es in Familien zu häuslicher Gewalt kommt, sind vielfältig. Auffällig ist jedoch: Oftmals ist Alkohol mit im Spiel. Über 25 Prozent der Fälle werden alkoholisiert verübt. Zu Gewalttätern im Rausch werden vor allem Männer.

Häusliche Gewalt und Alkohol treten oft gemeinsam auf: Fast jede zweite Frau, die Opfer von häuslicher Gewalt wird, gibt einen problematischen Alkoholkonsum in der Beziehung an. In einem Viertel der Fälle hat ein Beziehungspartner zum Zeitpunkt der Tat getrunken.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Sie untersuchte erstmals den Zusammenhang zwischen Alkohol und Gewalt in der Partnerschaft. Demnach geben 48 Prozent der von Gewalt betroffenen Frauen einen problematischen Alkoholkonsum in der Paarbeziehung an.

Legende:
Verbindung Alkoholkonsum und häusliche Gewalt (in %) 43 % der Frauen haben gemäss den Opferberatungsstellen einen gewaltausübenden Mann, der auch einen problematischen Alkoholkonsum ausweist.

«Es handelt sich meist um physische Gewalt, die oft kombiniert mit psychischer Gewalt angewendet wird», sagte Gabriela Scherer, Co-Leiterin der BAG-Sektion Alkohol. «Die Beobachtungen betreffen alle sozialen Schichten und Altersklassen.» In zwei von drei Fällen von häuslicher Gewalt lebten auch Kinder im Haushalt.

Verschwommenes Bild von einer Gewaltszene zwischen einem Mann und einer Frau
Legende: Die enthemmende Wirkung von Alkohol fördert nicht nur verbale Konflikte, sondern auch physische Gewalt. Keystone

Trotz des oft gemeinsamen Auftretens von Alkohol und Gewalt könne aber nicht gesagt werden, dass dieser der Grund für eine Gewalttat sei. «Er ist einfach mit im Spiel», hielt Scherer fest.

Gewalttäter mehrheitlich Männer 

«Im Jahr 2012 gab es 15'810 Anzeigen wegen Straftaten im häuslichen Bereich», informierte Sylvie Durrer vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG). Die Dunkelziffer sei dabei hoch.
 
Die Studie «Gewalt in der Partnerschaft und Alkohol» untersuchte 1500 Fälle aus Beratungsstellen. Sie beschränkt sich auf die Gewaltausübung vom Mann auf die Frau, weil dies der häufigste Tatbestand von häuslicher Gewalt ist. Frauen sind in 80 Prozent der Fälle die geschädigten Personen und Männer analog dazu zu 80 Prozent die beschuldigten Personen.
 
«Die Untersuchung ist nur die Spitze des Eisbergs und nicht für die ganze Gesellschaft repräsentativ», sagte Scherer. Oft dauere es lange, bis die Opfer bei Beratungsstellen Hilfe holten.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel