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Antikörper-Cocktail von Roche Bund bestellt neues Medikament gegen Covid-19 – vor Zulassung

Der Bund bestellt 3000 Dosen RegN-Cov2 und übernimmt dafür die Kosten. Das Medikament hatte im Oktober 2020 auch Donald Trump erhalten.

Der Bund hat mit dem Pharmahersteller Roche einen Vertrag für die Beschaffung eines Medikamentencocktails gegen das Coronavirus abgeschlossen. Die ersten Lieferungen von RegN-Cov2 werden Mitte Mai erwartet.

Die Arzneimittelaufsicht Swissmedic gab offiziell grünes Licht für den Einsatz. Zunächst wurden 3000 Dosen bestellt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.

Das sagt SRF-Wissenschaftsredaktor Daniel Theis:

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Angestellte von Regeneron.
Legende: Reuters

Der Einsatz von RegN-Cov2 ist nur bei ganz bestimmten Patientengruppen sinnvoll, denn es ist teuer und es gibt davon nur wenige Dosen. Behandelt werden dürften in Zukunft etwa Menschen, deren Immunsystem nicht so gut funktioniert oder das wegen einer Therapie unterdrückt wird. Trotzdem: Auch das Roche-Medikament bietet keine Garantie auf Heilung von Covid-19, denn die direkte Bekämpfung von Viren mit Medikamenten ist grundsätzlich extrem schwierig. Sicher aber kann RegN-Cov2 für einzelne Betroffene die Rettung bedeuten. Mit der neuen Antikörper-Therapie liegt jetzt immerhin ein Medikament vor, das in einer frühen Phase der Infektion helfen kann. In einer späteren Phase lindert in vielen Fällen der Entzündungshemmer Dexamethason den Krankheitsverlauf – er wird seit längerem gegen Covid-19 eingesetzt.

Bei dem Medikament handelt es sich um eine Mischung der künstlichen Antikörper Casirivimab und Imdevimab, die eine Resistenz gegen das Coronavirus erzeugen. Entwickelt hat das Mittel das US-Biotechnologieunternehmen Regeneron Pharmaceuticals in Partnerschaft mit Roche.

Cocktail in den USA zugelassen

Der Antikörper-Cocktail RegN-Cov2 muss in einem frühen Krankheitsstadium einmalig intravenös verabreicht werden, wenn das Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Vorbild und Grundlage sind Antikörper, die aus dem Plasma von Menschen stammen, die Covid-19 überstanden haben.

Medikamente mit monoklonalen Antikörpern gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Sie wurden bisher meist gegen Krebserkrankungen oder Autoimmunkrankheiten eingesetzt.

Trump erhielt RegN-Cov2

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Trump
Legende: Reuters

Auch der damalige US-Präsident Donald Trump erhielt Anfang Oktober 2020 eine Dosis RegN-Cov2 als er sich mit dem Coronavirus infizierte. Trump blieb nur wenige Tage im Spital und präsentierte sich kurz darauf wieder genesen. Kaum eine Woche danach war Trump wieder auf Wahlkampftour (Bild vom 13. Oktober 2020 in Florida).

Die USA hatten dem Medikament bereits im November 2020 eine Notfallzulassung erteilt. Auch in der EU kommt das Arzneimittel ohne Zulassung bereits zur Anwendung.

Sofort-Zulassung als Ausnahme

In der Schweiz empfahl die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce des Bundes den Einsatz solcher Medikamente. Obwohl das Roche-Medikament noch keine Zulassung hat, lässt Swissmedic seine Verschreibung ausnahmsweise ab sofort zu.

Denn die Wirkstoffe in dem Medikament fallen neu unter die Covid-19- Verordnung 3 des Bundes und sie dürfen nach der Einreichung eines Zulassungsgesuchs in Verkehr gebracht werden, wie Swissmedic mitteilte.

Der Bund übernimmt die Kosten der Behandlungen bis sie von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden, was erst mit der Zulassung und der Aufnahme in die Liste der kassenpflichtigen Medikamente möglich wird.

Was der Bund Roche für das Medikament bezahlt, wurde nicht mitgeteilt – doch Zahlen aus Deutschland lassen vermuten, dass eine Dosis mehrere tausend Franken kostet.

SRF 4 News, Rendez-vous, 20.04.2021, 12:30 Uhr ; 

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