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André Blattmann
Aus Samstagsrundschau vom 30.11.2013. Bild: Reuters
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Schweiz Armeechef Blattmann verteidigt «Stabilo Due»

Die Armee musste in den letzten Wochen heftige Kritik einstecken für die gross angelegte Übung «Stabilo Due». Die Armeeführung soll zum Teil überfordert gewesen sein. Armeechef André Blattmann nimmt in der «Samstagsrundschau» zum ersten Mal öffentlich Stellung.

Stabilo Due

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Die Übung ging von einer Krise in Europa aus: Im Zentrum das Land «Helvetia», umgeben von fiktiven Ländern. Zwischen «Elbonia» und «Danubia» gibt es Spannungen, während «Helvetia» Flüchtlingsströme zu schaffen machen. In der Schweiz wird mit Unruhen und Anschlägen gerechnet.

Ist die Schweizer Armee für den Ernstfall gewappnet? Die Armee simulierte 2012 Spannungen zwischen der Schweiz und Nachbarländern: «Unruhen in und rund um Helvetia».

Ein interner Bericht des VBS verteilte für die Übung «Stabilo Due» schlechte Noten. Medien machten das unveröffentlichte Papier anfang November publik und kritisieren den Schlussbericht scharf.

Zeitungen schrieben zur Übung: Totales Versagen der Armeeführung.

Armeechef André Blattmann kritisiert in der Sendung «Samstagsrundschau» die undifferenzierte Kritik. «Wenn man den Bericht genau anschaut, dann hat ein Führungsstab in der ersten Phase der ganzen Übung ein ‹ungenügend› erhalten.» In den Zeitungsartikeln sei aber unterschlagen worden, dass die Arbeit während der Übung insgesamt die Note «genügend» erhalten hatte, erklärt Blattmann. Die Armee analysierte die Übung und gab die Noten selber.

Ein Kritikpunkt im Schlussbericht: Am Anfang der Übung hätten Informationen gefehlt: «Die verwendete militärische Sprache und der Umgang mit militärischer Terminologie war oft unklar, was zu unpräziser Auftragserteilung und zu ungenauen Präsentationen führte.»

Dies hinterlässt den Eindruck, Leute reden zwar über etwas, aber sie haben die Sprache nicht, um es genau auf den Punkt zu bringen, was sie machen: «Ja, das hat mich auch geärgert», antwortete Blattmann auf das Fazit des Moderators Oliver Washington. Der Armeechef relativiert aber sofort: Man habe dies zum Glück erkannt und konnte dies ändern. «Schon heute ist die Situation bedeutend besser.»

Wir sind es uns nicht mehr gewohnt zu üben.
Autor: André Blattmann Chef der Schweizer Armee

Blattmann plädiert auf das Recht, Fehler machen zu dürfen. Und diese verbessern zu können. Diese Kultur sei offenbar verloren gegangen, wirft der Armeechef seinen Kritikern vor. Für die Weiterentwicklung der Armee bedinge es «systematisches Üben, dass man auf Anhieb besser ist», so Blattmann. «Wir sind es uns nicht mehr gewohnt zu üben. Vor 20 Jahren waren Übungen beinahe an der Tagesordnung. Wir müssen üben.»

Blattmann schmettert auch die Kritik zurück, die Schweizer Armee wäre nicht fähig, eine wirkliche Krise zu bewältigen. «Das ist falsch». Er sei überzeugt, im Notfall käme es besser heraus als in der Übung.

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