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Schweiz Begleiteter Suizid ist in der Schweiz eher Frauensache

In der Schweiz wählen mehr Frauen als Männer den begleiteten Suizid, wie eine Studie ergeben hat. Offen bleibt, warum das so ist.

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Frauen nehmen Sterbehilfe eher in Anspruch als Männer
aus Rendez-vous vom 19.02.2014. Bild: Keystone
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Frauen nehmen häufiger als Männer den Dienst von Sterbehilfe-Organisationen wie Exit oder Dignitas in Anspruch. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Bern. Das Resultat hat die Forscher überrascht. Der Zusammenhang mit dem Geschlecht zeigt sich in der Statistik nämlich unabhängig von anderen Faktoren.

Kurz gesagt: Es liegt nicht daran, dass Frauen älter werden und deshalb häufiger an Krebs oder anderen tödlichen Alterskrankheiten erkranken. Und es hat auch nichts damit zu tun, dass Frauen im Alter häufiger alleinstehend sind, weil sie ihre Ehemänner überlebt haben. Denn das zeigt die Studie weiter: Wer alleine lebt, der entscheidet sich eher für einen begleiteten Suizid. Doch alleinstehende Frauen tun dies eher als alleinstehende Männer.

Gründe für den Unterschied?

Tödliches Mittel für Sterbewillige
Legende: Von einer Organisation in den Tod begleiten lassen sich in der Schweiz mehr Frauen als Männer. Keystone/Archiv

Die Gründe für den Geschlechterunterschied sind nicht bekannt. Frühere Studien aus dem Ausland zeigen gar das Gegenteil. Warum die Schweizer Studie zu anderen Schlüssen kommt und welche Gründe möglicherweise Frauen dazu bringen, sich eher als Männer ein Rezept für ein tödliches Gift ausstellen zu lassen, ist unklar. Man könne im Moment nur spekulieren, sagt der Studienleiter Matthias Egger von der Universität Bern. Möglicherweise sei bei Frauen die Angst stärker ausgeprägt, anderen zur Last zu fallen.

Über die Interpretation der Resultate kann nun gestritten werden. Die Sterbehilfeorganisation Exit lässt jedenfalls verlauten: Es decke sich nicht mit ihren Erfahrungen, dass die Sorge, anderen zur Last zu fallen, bei Frauen grösser sei.

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