SRF News: Was bedeutet der Bewilligungsstopp für die Mitglieder Ihres Verbands?
Ueli Sager: Der Entscheid ist zum Teil schwerwiegend. Im Moment sind grosse, kommerzielle Projekte am Laufen, die etabliert werden sollen, die in der Entwicklungsphase stehen. Diese kommen nicht voran. Es gibt keine zweite Bewilligungsinstanz oder einen Plan B. Wir müssen warten, bis diese Gesuche vom Bazl bewilligt werden. Das ist momentan mit langen Fristen verbunden.
Das Bazl ist überfordert mit der Anzahl an Gesuchen. Wie sehr haben diese denn zugenommen?
Das wissen wir als Aussenstehende nicht genau. Es ist aber eine Situation, die sich über die letzten zwei Jahre abgezeichnet hatte. Die Gesuche, die Anträge und auch die Anfragen aus der Öffentlichkeit sind permanent gestiegen. Und die Verantwortlichen haben es nicht geschafft, im selben Takt, in dem die Anfragen gewachsen sind, mit den personellen Ressourcen Schritt halten zu können.
Die Verantwortlichen haben es nicht geschafft, im selben Takt, in dem die Anfragen gewachsen sind, mit den personellen Ressourcen Schritt halten zu können.
Das Bazl sagt, es wolle kein weiteres Personal anstellen, um das Problem zu bewältigen. Ist das realistisch?
Nein. Wir haben eine grosse Anzahl interessanter, aber auch komplexer Anwendungen von Drohnen, die auf uns zu kommt. Ohne massive Aufstockung der Ressourcen wird das nicht zu bewältigen sein. Das sollten die Verantwortlichen beim Bazl, aber auch jene beim Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, dem Uvek, einsehen.
Ihr Verband würde gewisse Aufgaben übernehmen, sagen Sie. Was wären das für Aufgaben?
Es gibt einen grossen Informationsbedarf. Da könnte man diskutieren, wie man Informationsstellen einrichtet, die Auskunft bei einfachen Anfragen geben könnten. Auch bei anderen Fragen mit mässiger technischer Komplexitat könnten wir Hand bieten. Es sind aber vom Bazl bisher keine Rückmeldungen auf unsere konkreten Anfragen eingegangen.
Das Gespräch führte Andreas Lüthi.