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Bündner Steuerstreit Remo Stoffel muss Steuern in Millionenhöhe nachzahlen

  • Ein äusserst komplexer Bündner Steuerstreit, der sich über Jahre hinzog, wurde vor dem Bundesgericht entschieden.
  • Der Investor Remo Stoffel muss für die Steuerperiode 2005 insgesamt rund 36 Millionen Franken zahlen.
  • Davon profitiert etwa die Stadt Chur.

Im Kern ging es vor dem Bundesgericht um die Frage, ob der Investor Remo Stoffel mit diversen Aktien- und Immobiliengeschäften im Jahr 2005 Gewinn erzielt hat oder nicht.

In der Steuererklärung hatte Stoffel ein Vermögen und ein Einkommen von Null Franken deklariert. Die kantonale Steuerverwaltung kam allerdings zu einem ganz anderen Schluss. Sie war der Ansicht, dass Stoffel mehr als 100 Millionen Einkommen und ebenfalls rund 100 Millionen Vermögen versteuern müsse.

Auslöser für die beträchtlichen Aufrechnungen waren Untersuchungen und Abklärungen der Abteilung Strafsachen und Untersuchungen (ASU) der Eidgenössischen Steuerverwaltung.

Gegen die Steuerrechnung wehrte sich Investor Remo Stoffel nun bis vor Bundesgericht. Vergeblich: Die Lausanner Richter sehen es als erwiesen an, dass Stoffel im Jahr 2005 sehr wohl ein Einkommen und ein Vermögen von je rund 100 Millionen Franken zu versteuern hat. Davon profitieren dürfte die Stadt Chur, sie könnte bis zu 12 Millionen Franken Gemeindesteuern erhalten.

Das Urteil des Bundesgerichts kam quasi in letzter Minute. Ende 2020 wäre der Fall nämlich verjährt.

Stoffel lebt heute im Ausland

Schweizweit bekannt wurde Remo Stoffel als er im Jahr 2015 Pläne für einen 381 Meter hohen Hotelturm im bündnerischen Vals vorstellte. Entworfen wurde das Projekt vom US-Architekten Thom Mayne. Der Turm existiert bis heute nur auf dem Papier.

Remo Stoffel hat dem Kanton Graubünden mittlerweile den Rücken gekehrt. Er ist mit seiner Familie im Juli letzten Jahres in den Wüstenstaat Dubai gezogen.

SRF1, 21.12.2020, Regionaljournal Ostschweiz, 12:03 Uhr ; 

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