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Corona-Alarm in Ausserrhoden Coronafall an Hochzeit: Gäste liessen sich extra nicht testen

Nach einer Hochzeitsfeier in Appenzell Ausserrhoden haben sich Gäste abgesprochen, um die Quarantäne zu umgehen.

An einer Hochzeitsfeier mit über 200 Gästen im ausserrhodischen Schwellbrunn nahmen Anfang Oktober mutmasslich auch Personen teil, die Symptome einer Corona-Infektion hatten.

Über diese Fälle sei das Brautpaar informiert gewesen, sagte Regierungsrat Yves Noël Balmer am Montag an einer Medienkonferenz in Herisau. Den Behörden wurde dies aber nicht mitgeteilt und man habe erst zwei Wochen später durch Zufall davon erfahren.

Absprachen, um Quarantäne zu umgehen

Abklärungen hätten gezeigt, dass unter den Gästen der Hochzeitsfeier Absprachen getroffen worden seien. So sei vereinbart worden, dass sich die Gäste nicht testen lassen, um eine allfällige Quarantäne zu umgehen, so Balmer.

Ich bin entsetzt, dass sich in dieser Phase der Pandemie eine Minderheit der Bevölkerung ein solches Fehlverhalten leistet.
Autor: Yves Noël Balmer Regierungsrat Appenzell Ausserrhoden

Mehrere Gäste hätten später an einem Oktoberfest in Schwellbrunn sowie an anderen Aktivitäten teilgenommen. Es sei davon auszugehen, dass dort weitere Personen angesteckt wurden. «Ich bin entsetzt, dass sich in dieser Phase der Pandemie eine Minderheit der Bevölkerung ein solches Fehlverhalten leistet», sagt Balmer.

Gemeinde informierte in einem Schreiben

In der vergangenen Woche kursierten Gerüchte, dass das gesamte Dorf Schwellbrunn unter Quarantäne gestellt werden soll. Die Gemeinde hatte die Bevölkerung am Donnerstag in einem Schreiben darüber informiert, dass es im Dorf 18 Infizierte und ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gebe.

Der Gemeindepräsident Ueli Frischknecht bestätigte am Freitag auf Anfrage, es gebe Anzeichen, dass das Virus an zwei Veranstaltungen weitergegeben wurde. Er habe zudem Hinweise erhalten, dass es im Dorf deutlich mehr Coronafälle gebe, als bekannt sind. «Weil die Leute offensichtlich nicht zum Arzt gegangen sind und sich noch immer frei bewegen», so Frischknecht.

Ausserrhoden verschärft Massnahmen

Erst am Sonntag verschärfte Appenzell Ausserrhoden seine Massnahmen gegen das Corona-Virus. Die Fallzahlen sowie die Zahl der Spitaleinweisungen im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen würden drastisch zunehmen, teilte der Kanton mit.

Seit Montag gilt in Ausserrhoder Büros und in den Aussenbereichen von öffentlich zugänglichen Institutionen eine Maskenpflicht. Private Anlässe werden auf maximal 15 Personen begrenzt und auch die Auflagen für die Gastrobranche wurden verschärft.

Regionaljournal Ostschweiz, 26.10.2020, 12:03 Uhr ; 

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