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Corona in Spanien Nur gewisse Provinzen sollen auf Schweizer Risikoliste

Gran Canaria, Teneriffa oder vielleicht doch Ibiza? Eine Frage, die sich Menschen sicher schon gefragt haben, wenn sie an einen spanischen Strand wollten. Was nun aber, wenn man nach einer Spanienreise in Quarantäne muss, weil der Grenzwert der Infektionsrate in Spanien des BAG von 60 Infektionen pro 100'000 Einwohner überschritten wurde. Das wäre jetzt der Fall, denn laut dem europäischen Zentrum für Krankheitsprävention und Kontrolle ist die Infektionsrate in Spanien bei 68.6 pro 100'000 Personen.

Kommt das ganze Land auf die Liste?

Grossbritannien und Norwegen haben Spanien schon auf die Liste der Risikoländer gesetzt - das heisst, Ferienrückkehrer müssen in die Quarantäne. Deutschland hat für die Regionen Aragón und Navarra und die Touristenmetropole Barcelona Reisewarnungen herausgegeben.

Karte Spanien
Legende: SRF, Quelle: BBC

Die Grafik zeigt aber, nicht ganz Spanien ist gleich stark vom Virus betroffen. Gewisse Provinzen, wie beispielsweise die beliebten Ferieninseln oder Galizien sind viel weniger vom Anstieg der Infektionsrate betroffen.

Das BAG ist unschlüssig

Das BAG hat Spanien (noch) nicht auf die Liste der Risikoländer gesetzt. Wie das BAG gegenüber dem SRF sagt, wird die Liste grundsätzlich jeden Monat aktualisiert. Sie könne allerdings auch früher angepasst werden, falls sich die Situation in einem Land rapide verschlechtert.

Sie beobachte die Entwicklung der Situation in Spanien laufend. Ausserdem habe sie die Befugnis nicht nur Risikoländer zu bestimmen, sondern auch kleinteiliger zu arbeiten. Das könnte heissen, gewisse Regionen, in diesem Fall von Spanien kommen auf die Risikoliste und gewisse nicht. Aber inwiefern sie diese Möglichkeit nutzen würden, können sie momentan noch nicht sagen.

Touristen kaufen ein in Barcelona
Legende: Touristen flanieren auf einer Einkaufsstrasse in Barcelona. imago images

Unsicheres Sommerferienziel

Soll man überhaupt noch Ferien auf den spanischen Inseln machen? Da besteht Unsicherheit. Für den Geschäftsführer des Schweizer Reiseverbands, Walter Kunz, ist der Fall klar. Sie wünschten sich eine Aufteilung nach Regionen.

Wir wünschen uns, dass das BAG nach Regionen urteilt.
Autor: Walter Kunz Geschäftsführer Schweizer Reiseverband

Es sei Ihnen bewusst, dass dies für das Bundesamt aufwändiger sei. «Aber es trägt den Fallzahlen in den verschiedenen Regionen besser Rechnung.» Ein Wunsch, damit auch eine gewisse Planungssicherheit herrscht, denn wenn das BAG entscheiden würde nach Regionen zu unterscheiden, dann können Feriengäste nach Spanien.

Es besteht aber auch immer noch die Möglichkeit, dass Spanien als ganzes Land auf die Liste kommt. Wenn diese Situation eintritt, kann Bianca Gähwiler von Hotelplan Reisende beruhigen. Reisen könnten dann umgebucht werden.

Pauschalreisen nach Spanien oder in die entsprechende Destination, die als Risikodestination von Spanien gilt, können kostenlos umgebucht oder annulliert werden.
Autor: Bianca Gähweiler Sprecherin Hotelplan

Auch wenn Reiseanbieter sich kulant geben, Schweizerische Reiseveranstalter und spanische Touristenhochburgen leiden unter einer noch nie dagewesenen Flaute. Die einigen wenigen Touristinnen und Touristen, die sich trotzdem auf die spanischen Inseln wagen, habe dafür wenigstens die Strände für sich alleine.

Tagesschau, 4.8.2020, 19:30 Uhr

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