Die Raststätten sind derzeit geschlossen. Höchstens beim Tankstellenshop gibt es noch etwas zu essen. Schweizer Lastwagenfahrerinnen und Lastwagenfahrer bringt das in eine missliche Lage: «Abends ist es dunkel, kalt und nass», erklärt David Piras, Geschäftsführer des Verbandes «Les Routiers Suisses».
Wenn es gut gehe, würden die Fahrer zwar noch Essen am Take-away bekommen. Ein Problem allerdings ändere das nicht: «Der Zugang zu WC, Toiletten und Duschen ist nicht gewährleistet.»
Nicht genug LKW-Parkplätze an den Raststätten
Zu allem Überfluss sind bei den Raststätten gar nicht genug Parkplätze für alle Lastwagen vorhanden. Deshalb weichen die Chauffeure oft aus und halten bei Restaurants mit grossen Parkplätzen abseits der Autobahnen.
Für solche Gasthäuser soll es nun analog zu den Betriebskantinen eine Ausnahme geben, damit sie zumindest für Lastwagenchauffeure geöffnet bleiben können.
Diese Forderung stellte der Verband in einem Brief an Bundesrat Alain Berset und das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Der Verband kenne die einschlägigen Gaststätten und sei bereit, bei der Ausarbeitung einer Lösung mitzuwirken.
Das BAG zögert
Beim BAG gibt man sich allerdings zögerlich. Patrick Mathys, Leiter des Krisenmanagements beim BAG, entgegnet, derzeit gebe es viele Anfragen für Ausnahmen: «Wenn es eine entsprechende Eingabe gibt, werden wir die sicher prüfen. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, was das Ergebnis dieser Prüfung sein wird.»
Les Routiers Suisses wiederum gibt zu bedenken, dass die Lastwagenchauffeure durch die Pandemie stark gefordert seien. Überstunden würden sie hinnehmen, aber auf warme Mahlzeiten, WCs und Duschen zu verzichten, sei zu viel verlangt.