Die Schweiz hat ihren ersten zugelassenen Impfstoff gegen Covid-19. Es ist der Wirkstoff des US-Unternehmens Pfizer und der deutschen Firma Biontech, wie Swissmedic am Morgen bekannt gab.
Nun geht es Schlag auf Schlag. Ab 4. Januar 2021 soll die schweizweite Impfung der Risikogruppen starten. Schon diesen Monat können jedoch besonders gefährdete Personen (beispielsweise in Gesundheitsinstitutionen) geimpft werden. Ein ambitionierter Plan, wie SRF-Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler erklärt.
SRF News: Aus den USA und Grossbritannien gibt es Meldungen, wonach Personen auch allergisch auf den Impfstoff von Pfizer und Biontech reagiert haben. Kann man sich trotzdem bedenkenlos impfen lassen?
Thomas Häusler: Ja, dieser Impfstoff wurde sehr sorgfältig geprüft. In verschiedenen Ländern haben die Zulassungsbehörden sehr genau hingeschaut.
Die Impfzentren in der Schweiz werden alle Geimpften 15 Minuten lang beobachten.
Es hat insgesamt vier Berichte gegeben von Menschen, die bei der Impfung allergisch reagiert haben. Sie alle konnten behandelt werden, ihnen geht es gut. Die Impfzentren in der Schweiz wissen von diesen Vorfällen. Sie werden alle Geimpften 15 Minuten lang beobachten. Sie haben auch die Medikamente vor Ort, die es braucht, um sie behandeln zu können, falls etwas passiert. Aber man muss sagen, diese Fälle sind sehr selten und sie werden jetzt auch noch genauer untersucht.
Der Impfstoff wurde rasch entwickelt – und die Zulassung kam nun auch schneller als erwartet. Sind die Kantone überhaupt bereit, jetzt schon die grosse Impf-Offensive zu starten?
Auf jeden Fall laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Zentral ist ja die Armee für die Lagerung und für die Verteilung zuständig. Die Kantone bauen jetzt ihre Impfzentren und auch mobile Impfequipen auf, die dann zum Beispiel auch in Altersheime gehen sollen.
Wie schnell man tatsächlich 70'000 Menschen pro Tag impfen kann, wie der Bund das möchte – das muss man sehen. Der Impfstoff von Pfizer/Biontech ist recht anspruchsvoll in der Handhabung, das birgt schon noch einige Herausforderungen.
Das Gespräch führte Claudio Spescha.