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Schweiz Der Frankenschock kommt auf dem Arbeitsmarkt an

Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im November verschlechtert. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,4 Prozent. Im Oktober lag sie bei 3,3 Prozent. Das Seco erwartet bis weit ins Jahr 2016 keine Besserung.

Im November hat sich die Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt leicht verschlechtert. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 3,4 Prozent. Dies teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit.

Damit waren Ende November insgesamt 148'143 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (Rav) eingeschrieben. Im Oktober hatte die Arbeitslosenquote 3,3 Prozent betragen und vor einem Jahr 3,2 Prozent.

Der Trend einer steigenden Arbeitslosenquote werde sich bis weit ins nächste Jahr fortsetzen, prognostiziert Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco: «Der Höhepunkt wird bei 3,6 Prozent erreicht sein und erst in der zweiten Hälfte 2016 erwarten wir einen allmählichen Rückgang.»

Starker Franken, schwächelndes China

Grund dafür ist vor allem der starke Franken, der laut Zürcher inzwischen als dauerhaftes Problem wahrgenommen wird. Arbeitgeber reagierten zusehends mit Personalstopps und Entlassungen. Bei der Kurzarbeit hingegen zeige sich eine leicht sinkende Tendenz. Arbeitgeber betrachteten sie also nur als kurzfristige Hilfe, um einen temporären Schock zu überbrücken.

Ein weiterer Grund für den permanenten Anstieg der Arbeitslosigkeit in der exportabhängigen Schweiz ist die flaue Konjunktur im Euroraum und das abgebremste Wachstum aufstrebender Wirtschaften wie beispielsweise China.

Diese Situation spiegelt sich in den wenig euphorischen Prognosen zum Wachstum des BIP, die zwischen 0,6 und 1,0 Prozent liegen. Und Zürcher vom Seco analysiert, dass von den 6874 Arbeitslosen, die im Vergleich zum Oktober 2015 im November hinzukamen, 30 Prozent konjunkturell bedingt seien. Noch im Oktober lag dieser konjunkturell bedingte Anteil bei optimistischeren 16 Prozent.

Uhren- und Maschinenindustrie am stärksten betroffen

Dieser konjunkturelle Effekt gehe im November über die Erwartungen hinaus und er spiegle sich in den Branchen, sagt Zürcher. So ist der zweite Sektor, die Industrie prozentual am stärksten betroffen. Der dritte Sektor der Dienstleistungen weist die höchsten absoluten Zahlen auf, weil hier grundsätzlich sehr viel mehr Personen beschäftigt sind.

In der Industrie waren im November 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat 5352 Personen oder 16,7 Prozent mehr Personen arbeitslos; im Dienstleistungssektor 7002 Personen oder 7,5 Prozent mehr. Ein Drittel dieser Personen ist arbeitslos aus konjunkturellen Gründen.

Am auffälligsten zeigt sich diese Entwicklung in der Uhrenindustrie, wo im Vergleich zum November vor einem Jahr 510 Personen oder 36 Prozent mehr arbeitslos sind oder im Maschinenbau mit einer Zunahme von 545 Personen oder 32,2 Prozent. Diese beiden Branchen sind besonders anfällig für den starken Franken.

Markant ist die Zunahme auch im Detailhandel mit 768 mehr Arbeitslosen oder einer Zunahme von 8,2 Prozent. Dieser Wert ist vor allem dem Einkaufstourismus ins billigere Ausland geschuldet. Boris Zürcher geht davon aus, dass die Schweiz durchschnittlich 1000 Arbeitslose mehr pro Monat allein aufgrund konjunktureller Effekte zu verzeichnen hat.

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