Sich während eines Jahres für die Gesellschaft einsetzen: Diese Idee hat Avenir Suisse neu lanciert. Der liberale Think Tank sähe einen solchen «allgemeinen Bürgerdienst» als Ausdehnung der bestehenden Wehrpflicht. Sämtliche in der Schweiz wohnhaften Personen – niedergelassene Ausländerinnen und Ausländer inklusive – müssten demnach zwischen dem 20. und 70. Lebensjahr mindestens 12 Monate lang Dienst am Staat leisten.
Der Vorschlag stösst bei vielen SRF-Usern im Grundsatz durchaus auf Anklang. Die immer egoistisch werdende Gesellschaft drifte weiter ab, gibt etwa Beni Berner zu bedenken.
Jeder schaut nur für sich. Und manchmal muss man eben mit Gesetzen Gegensteuer geben. Zum Wohle einer Gesellschaft, die diesen Namen auch verdient.
Auch Userin Manuela Fitzi befürwortet die Idee. Schweizer gingen oft «in die Welt hinaus», um Not zu lindern. «Das Mindeste ist, dass sie auch in ihrem Heimatland das Gleiche geben.» User Rudolf Räber sieht den Vorteil darin, dass die Dienstleistenden nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden könnten. Bei der Milizpolitik, bei Jugend und Sport, in der Pflege sowie im Tourismus könnten solche obligatorischen Einsätze seiner Meinung nach sinnvoll sein. «Der grösste Nutzen ist aber die auch in Deutschland diskutierte Sensibilisierung der Gesellschaft.»
User Mario Hellberg findet, es würde zwar jedem gut anstehen, sich mal sozial zu engagieren. Allerdings hat er Bedenken, wie und wo die Leute genau einsetzt werden könnten. «Es braucht doch in vielen Bereichen gewisse Kompetenzen.» Gar eindeutige Hintergedanken ortet User Achim Frill beim Ansatz von Avenir Suisse. «Eine ganze Bevölkerung, die gratis für ein ganzes Jahr schuftet, das tönt für einen Wirtschaftsboss ja wie Schlaraffenland und Lottogewinn zusammen.» Auch fragt er sich, wie allfällige Lohnausfälle kompensiert werden könnten.
Zudem erachten es einige User als unrealistisch, dass der Bürgerdienst irgendwann zwischen dem 20. und dem 70. Lebensjahr erbracht werden könnte. Diese Zeitspanne sei zu lang, so die Befürchtung.
Es besteht das Risiko, dass viele die Dienstpflicht lange hinausschieben werden, womit der Armee dann die 20- bis 30-Jährigen fehlen.