- Ein 5-Tagespass für das Skigebiet St. Moritz kostet vom 15. bis am 19. März zurzeit 321 Franken.
- Ein 4-Tagespass vom 15. bis 18. März und eine zusätzliche Tageskarte für den 19. März erhalten Gäste für insgesamt 287.50 Franken – also für gut 30 Franken weniger.
- Auf diesen Spartrick stösst nur, wer auf der Buchungsplattform verschiedene Kombinationen ausprobiert.
- Die Betreiberin «Engadin St. Moritz Mountains» spricht von «Ausnahmesituationen im Preismodell» und betont, normalerweise würde man Gäste belohnen, die längere Mehrtageskarten kaufen.
Auf den Effekt aufmerksam geworden ist ein «Espresso»-Hörer, der für Mitte März einen Skipass von Sonntag bis Donnerstag kaufen wollte. Per Zufall merkte er, dass er günstiger fährt, wenn er die Tage stückelt. Er findet dies kundenunfreundlich und wendet sich an das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
«Espresso» hat daraufhin verschiedene Daten durchgerechnet. Das Ergebnis: Wer zwischen Mitte Februar und Ende März dieses Jahres jeweils von Sonntag bis Donnerstag in St. Moritz Skifahren will, fährt mit einer 4-Tageskarte von Sonntag bis Mittwoch und einem separat gekauften 1-Tagespass immer günstiger. Es funktioniert auch mit Familie: Für zwei Erwachsene und zwei Kinder lässt sich in dieser Zeit insgesamt rund 90 Franken sparen.
Ein Rechnungsbeispiel
Dynamische Preise torpedieren einen Grundsatz
«Engadin St. Moritz Mountains» bestätigt den Effekt auf Anfrage. Im Grundsatz sollte auch mit dem dynamischen Preismodell eine längere Mehrtageskarte pro Skitag günstiger sein als eine kürzere. Man möchte eigentlich Gäste belohnen, die mehr Tage am Stück buchen.
In den vorliegenden Buchungsperioden gäbe es zurzeit jedoch «starke Nachfrage-Unterschiede nach den unterschiedlichen Tickettypen.» Sprich: 5-Tagespässe sind sehr beliebt und deshalb gemäss dynamischem Preismodell teurer als andere Pässe.
Gäste müssen Preise vergleichen
Michael Kirchner von «Engadin St. Moritz Mountains» spricht von «Ausnahmesituationen». Es wäre ebenso nicht fair, in einer Buchungsperiode sämtliche Preise zu erhöhen, wenn der 5-Tagespass stark nachgefragt sei, sagt er. Das aktuelle System könne aber tatsächlich zu «ungewohnten Situation» führen. Den Gästen empfehle man, die Preise zu vergleichen. Sprich: Wer den günstigsten Preis will, muss selber rechnen und sollte nicht von Anfang an die einfachste Variante wählen.
Anpassung des Systems noch offen
Auf die Frage, ob «Engadin St. Moritz Mountains» das Preismodell kundenfreundlicher gestalten will, heisst es, man entwickle das System konstant weiter und möchte den Gästen immer ein attraktives Angebot bieten. Man habe sich den Effekt notiert und prüfe zurzeit, ob, wie und wann man das Preismodell anpassen könne oder wolle.