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Broschüren von mehreren Krankenkassen.
Legende: Prämien unter der Lupe: Jeden Herbst wechselt fast jeder zehnte Versicherte freiwillig seine Krankenkasse. Keystone
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Entwicklung der Prämien Wann lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse?

Bis Ende November kann man die Krankenkasse wechseln – ein Versicherungsmathematiker gibt Empfehlungen ab.

Jeden Herbst wechseln zwischen acht und neun Prozent der Versicherten freiwillig ihre Krankenkasse. In absoluten Zahlen waren es im letzten Jahr fast 700'000 Personen. Bis Ende November bleibt Zeit, die Kasse für 2018 zu wählen. Doch hat sich das Hüpfen von Kasse zu Kasse in den letzten Jahren für Sparwütige gelohnt?

Auf dem interaktiven Tool von SRF können Sie die Entwicklung Ihrer Prämien mit derer anderer Kassen vergleichen. Der Rechner schliesst die neuen Tarife für 2018 bereits mit ein:

Tüchtig gespart mit nur einem Wechsel

Der Versicherungsmathematiker Ansgar John sagt: «Wenn man sich die Prämienentwicklung in den letzten Jahren anschaut, fällt auf, dass man gar nicht dauernd wechseln musste. Es hat sich bereits gelohnt, wenn man einmal von einer eher teureren Kasse in das untere Drittel gewechselt hat.» Danach sei die Chance sehr gross gewesen, dass man länger im unteren Drittel geblieben sei, auch ohne weitere Wechsel vorzunehmen, sagt John weiter.

Ansgar John

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Versicherungsmathematiker Ansgar John hat die Prämienentwicklung seit 2011 analysiert. John betreibt den Krankenkassen-Vergleich swupp.ch, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen, den bereits über 100’000 Personen pro «Krankenkassen»-Saison nutzen.

Der Grund, dass ein Wechsel gereicht hätte, liegt darin, dass sich die Prämien der einzelnen Kassen in den letzten sieben Jahren mehr oder weniger parallel entwickelt haben. Damit sind die relativen Positionen der Kassen auf der Kostenkurve stabil geblieben. Dies unabhängig davon, welches Versicherungsmodell man gewählt habe, sagt Ansgar John. Mit einem einzigen Wechsel also hätte man mehrere Hundert Franken pro Jahr sparen können.

Teurere Kassen werden günstiger

Doch heuer sei alles etwas anders, sagt der Versicherungsmathematiker. 2017 sei mit Blick auf die Prämienentwicklung ein interessantes Jahr. «Einige Kassen aus dem unteren Drittel müssen starke Prämienerhöhungen vornehmen,» sagt John. Dafür würden einige des oberen Drittels auf 2018 deutlich günstiger. Damit fände erstmals seit längerem wieder eine deutliche Prämienverschiebung statt, erklärt der Spezialist.

Doch wieso kommt es nach Jahren der parallelen Prämienentwicklung plötzlich zu quasi tektonischen Verschiebungen? Verantwortlich dafür ist der verfeinerte Risikoausgleich zwischen den Kassen, der heuer erstmals voll greift. Der Risikoausgleich soll verhindern, dass Kassen nur nach Jungen jagen, die selten krank sind, für Kassen also quasi gute Risiken darstellen.

Und so funktioniert der Risikoausgleich: Alle Kassen zahlen Geld in einen Topf ein, aus dem dann jene unterstützt werden, die einen hohen Anteil an schlechten Risiken in ihren Kassen haben – Versicherte mit hohen Gesundheitskosten also.

Dem Risikoausgleich ist eine mathematische Formel hinterlegt. Diese Formel wurde jüngst verbessert und verfeinert. «Die Auswirkungen verspüren wir nun erstmals deutlich in der Prämienentwicklung,» sagt Ansgar John.

Enthielt die Formel für die Berechnung des Risikoausgleichs ursprünglich nur Alter, Geschlecht, Kanton, werden nun auch Aufenthalte in Spital und Pflegeheim und Medikamentenkosten des Vorjahres erfasst. Die Neuberechnung des Risikoausgleichs führt dieses Jahr nun zu unüblichen Prämiensprüngen – nach oben wie nach unten.

Aufschläge bei allen Franchisen

Im Durchschnitt steigen die Prämien der Krankenkassen auf das nächste Jahr um 4,5 Prozent. Die Aufschläge sind für hohe und tiefe Franchisen in absoluten Franken fast gleich.

Natürlich sind bei der Wahl der Krankenkasse noch andere Dinge ebenso wichtig wie die Höhe der Prämie. So der Service einer Kasse und wie aufwendig es im Alltag ist, mit der Kasse zu kommunizieren.

Bekannteste Online-Vergleiche für Krankenkassenprämien

Swupp.chDie einfachste Plattform für Krankenkassen. Betrieben wird sie vom Versicherungsmathematiker Ansgar John in der Freizeit. Der Vergleichsdienst ist auf Krankenkassen beschränkt und komplett unabhängig; es fliesst kein Geld im Hintergrund. Der Vergleichsdienst bietet als einziger einen direkten Abschluss bei allen Kassen der Schweiz an. Für die Grundversicherung generiert swupp.ch den Brief für die Kündigung der alten Kasse und Anmeldung bei der neuen Kasse gleich mit.

Comparis.chDer in der Deutschschweiz bekannteste Vergleich. Comparis deckt wie Bonus.ch verschiedenste Sektoren ab, nicht nur Krankenkassen. Bezahlt wird der Dienst unter anderem durch die Anbieter, die mitmachen. Comparis bietet die gleiche Dienstleistung auch unter krankenkasse.ch an.

Priminfo.chDer Prämienrechner des Bundesamtes für Gesundheit listet alle erhältlichen Tarife auf. Direkte Offertanfragen bei Krankenkassen sind über diesen Vergleich leider nicht möglich.

Bonus.chDer Online-Vergleich ist vor allem in der Westschweiz bekannt. Bonus.ch ist aber nicht auf Gesundheit spezialisiert, sondern bietet auch andere Vergleiche an. Finanziert wird die Plattform von den Firmen, die mit Bonus.ch zusammen arbeiten.

Helvida.chDiese Plattform versteht sich als Berater rund um das Thema Gesundheit. Finanziert wird Helvida unter anderem von Firmen, die ihre Dienstleistungen auf der Plattform darstellen.

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