Das Wichtigste in Kürze:
- Laut einer Studie der UBS ist der Kauf von Ferienwohnungen in den Schweizer Bergen deutlich günstiger geworden.
- Vor allem an Top-Standorten wie St. Moritz, Gstaad und Verbier sanken die Preise seit 2012 deutlich.
- Gründe sind der starke Franken und ein Bauboom nach der Annahme der Zweitwohnungs-Initiative. Zudem sind Eigentums-Ferienwohnungen bei jüngeren Generationen unbeliebter.
Während die Preise für Ferienwohnungen in den Bergen in Frankreich oder Österreich ansteigen, sinken sie in der Schweiz. Dies sagt die neue UBS-Studie «Alpine Property Focus». Laut dieser hat sich auch die Zahl der leer stehenden Ferienwohnungen im Vergleich zu 2011 fast verdoppelt. In den zehn teuersten Destinationen liegen die Leerstände zwar tiefer als noch 2012. In den übrigen Alpinresorts sei wegen der Annahme der Zweitwohnungsinitiative und dem daraus entstandenen Bauboom in den Schweizer Alpen die durchschnittliche Leerstandsquote auf 1,9% gestiegen, was einer Verdoppelung entspreche.
Engadin/St. Moritz teuerste Destination der Alpen
Am stärksten gingen die Preise für Ferienwohnungen in der Lenzerheide zurück, nämlich um 9 Prozent. In Laax, Scuol, Crans-Montana und Verbier sank das Preisniveau um rund 6 bis 7 Prozent. Auch in Engadin/St. Moritz liessen die Preise um 3 Prozent nach, trotzdem verteidigte die Destination den ersten Rang der teuersten Ferienwohnungen des ganzen Alpenraums. Zulegen konnten die Preise hingegen in Arosa und Zermatt.
Österreich und Frankreich beliebt
Seit 2014 sanken die Preise für Ferienwohnungen in Schweizer Alpendestinationen um durchschnittlich 1 Prozent. Anders sieht es in den französischen und österreichischen Alpen aus: Dort stiegen die Preise in den letzten drei Jahren um durchschnittlich 3,5 respektive 2,5 Prozent.
Nachfrage schrumpft wohl auch in Zukunft
Für die nächsten Jahre erwartet die UBS weitere Preisrückgänge. Ferienwohnungen sind bei den Schweizern immer weniger beliebt, sie fahren öfter ins Ausland. Durch Sharing-Economy-Angebote können Ferienwohnungen einfacher gemietet werden - ein Eigentum wird dadurch unnötig. Hinzu kommt, dass die wichtigste Nachfragegruppe der 50 bis 55-Jährigen in Zukunft aufgrund der Demografie schrumpfen wird.
Die teuersten Ferienwohnungen
Die Schweiz hat nach wie vor den teuersten Markt für Ferienwohnungen im Alpenraum. An erster Stelle liegt St. Moritz mit rund 14'000 Franken pro Quadratmeter. Gstaad und Verbier belegen die Plätze zwei und drei. Danach folgt das französische Courchevel mit 12'000 Franken. Im Segment über 10'000 Franken liegen auch die Lenzerheide, Zermatt, Davos/Klosters, Laax/Flims und die Jungfrau-Region. Im Mittelfeld rangieren Ferienorte wie Scuol, Arosa und Saas-Fee. Wer eine Ferienwohnung für weniger als 6000 Franken pro Quadratmeter sucht, wird in Evolène, Leukerbad oder Disentis fündig. |