- Die Waadtländer wählten heute eine neue Regierung und ein neues Parlament.
- Drei FDP- und zwei SP-Regierungsmitglieder haben die Wiederwahl in den Staatsrat im ersten Anlauf geschafft.
- Die Bisherige Béatrice Métraux (Grüne) und die neu kandidierende Cesla Amarelle (SP) verfehlten das absolute Mehr, platzierten sich aber vor Jacques Nicolet (SVP).
Bei den Waadtländer Regierungsratswahlen lieferten sich die Bisherigen Pascal Broulis von der FDP und Pierre-Yves Maillard (SP) ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Auf dem dritten und vierten Platz folgen die beiden anderen Bisherigen der FDP, Jacqueline de Quattro und Philippe Leuba. Auf den fünften Platz kommt Nuria Gorrite von der SP, die ebenfalls noch über dem absoluten Mehr lag.
Die Bisherige Béatrice Métraux von den Grünen liegt auf dem sechsten Platz, verpasste jedoch das absolute Mehr. In den zweiten Wahlgang muss auch die neu kandidierende SP-Frau Cesla Amarelle. Sie liegt auf Platz sieben und liess den neu kandidierenden Jacques Nicolet von der SVP hinter sich.
Staatsrat Waadt: Endresultat 1. Wahlgang
Kandidierende | Stimmen | |
---|---|---|
Pascal Broulis / FDP, bisher | Gewählt | 100'051 |
Pierre-Yves Maillard / SP, bisher | Gewählt | 99'200 |
Jacqueline de Quattro / FDP, bisher | Gewählt | 93'378 |
Philippe Leuba / FDP, bisher | Gewählt | 92'188 |
Nuria Gorrite / SP, bisher | Gewählt | 91'792 |
--- Absolutes Mehr --- | 82'804 | |
Béatrice Métraux / Grüne, bisher | 79'631 | |
Cesla Amarelle / SP | 72'138 | |
Jacques Nicolet / SVP | 66'799 | |
Guillaume Morand / Parti de rien | 14'137 | |
François Pointet / Vert'libéral | 13'875 | |
Sylvie Villa/ CVP | 11'972 | |
Céline Misiégo / PdA | 10'492 | |
Hadrien Buclin/ SolidaritéS | 10'085 | |
Serge Melly/ Vaud Libre | 10'028 | |
Yvan Luccarini/ Décroissance-Alternatives | 9'595 | |
Staatskanzlei/www.vd.ch |
Amarelle will den Sitz ihrer Parteikollegin und nicht mehr angetretenen Bildungsdirektorin Anne-Catherine Lyon erben. Sie bezeichnete ihr Resultat als «recht gut», räumte aber ein, dass ihr SVP-Mitstreiter um das vakante Amt von Lyon nicht so weit hinter ihr liege wie prognostiziert. Nicolet habe aber von einem speziellen Listeneffekt profitiert, betonte Amarelle.
SVP-Kandidat will noch einmal antreten
Nicolet, der auf der Liste der FDP kandidierte, zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden mit seinem Resultat. Er kündigte an, dass er im zweiten Wahlgang noch einmal antreten werde und bereit sei, über alle Themen zu diskutieren, sei es über soziale oder finanzpolitische.
Die Umfragen hätten ihm nur 34 Prozent Wähleranteil vorausgesagt, nun habe er 40 Prozent erreicht, sagte Nicolet mit «grosser Genugtuung» und bedankte sich beim Waadtländer Volk.
Der wiedergewählte FDP-Regierungsrat Broulis stellte befriedigt fest, dass das Waadtländer Volk begriffen habe, dass Lösungen im Gesamtinteresse gefunden werden müssten. Die Kampagne der Bürgerlichen sei gut gelaufen und die Allianz zwischen FDP und SVP habe funktioniert.
Zweiter Wahlgang am 21. Mai
Die restlichen der insgesamt 15 Kandidierenden lagen mit Wähleranteilen von weniger als zehn Prozent auf den hinteren Rängen. Das beste Resultat der Aussenseiterkandidaten machte der Besitzer einer Schuhkette, Guillaume Toto Morand, der bereits vor fünf Jahren mit seiner als unabhängig bezeichneten «Parti de rien» erfolglos kandidierte.
Die Wahlbeteiligung betrug 40,13 Prozent und war damit tiefer als 2012 (41,79 Prozent). Im zweiten Wahlgang am 21. Mai wird sich zeigen, ob die Regierung links-grün dominiert bleibt oder die Mehrheit an die Bürgerlichen zurückgeht.