- Hobbypiloten in der Schweiz dürfen bei Sichtflug auf Regionalflugplätze auch wieder in ortsüblicher Landessprache funken und müssen nicht obligatorisch den englischen Fachjargon anwenden.
- Nach dem Nationalrat hat auch der Ständerat die noch junge Sicherheitsregelung im Luftfahrtgesetz wieder gestrichen.
- Der Widerstand gegen das Englisch-Diktat kam primär vom Flugplatz Sitten und vom Aero-Club mit seinen 23’000 Mitgliedern.
Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga bedauerte am Donnerstag in der kleinen Kammer, dass aus der Sicherheitsfrage eine Sprachenfrage geworden sei. Bereits im Herbst hatte sie im Nationalrat vergeblich dafür plädiert, den gefährlichen Sprachenmix zu vermeiden und die 50 bis 100 Wörter im englischen Fachjargon zu lernen.
Hans Wicki: Regelung ist «unlogisch»
Doch auch im Ständerat biss die Verkehrsministerin auf Granit. Englisch sei für die meisten Piloten nicht die Muttersprache, deshalb steige die Sicherheit mit «English only» nicht, erklärte Hans Wicki (FDP/NW) im Namen der Kommission. Auch sei es unlogisch, dass ein aus Frankreich anfliegender Pilot beim Landen in der Romandie Französisch sprechen dürfe, während der Pilot eines Flugzeugs aus der Schweiz Englisch sprechen müsse, so Wicki.
Sommaruga: In Sitten offenbar nicht möglich
«Etwas merkwürdig» sei diese Aufregung, die jetzt entstanden sei, sagte Sommaruga. Denn die «English only»-Regelung sei auf den Regionalflughäfen Buochs, Bern, St. Gallen, Grenchen und Samedan ohne irgendwelche Probleme bereits umgesetzt worden. Auf dem Regionalflugplatz Sitten sei das offenbar nicht möglich.
Sie wehre sich aber nicht mehr dagegen, nachdem nun die einstimmige Kommission «die Möglichkeit haben will, dass zulasten der Sicherheit in Sitten wieder verschiedene Sprachen gesprochen werden können». Der Bundesreat werde nun die Verordnung im Luftfahrtgesetz aufheben: «There is no more ‹English only› in this country», schloss sie.