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Geiselnahme in Zürich Drei Tote in Zürcher Wohnung nach Schüssen

  • Bei einer Geiselnahme im Zürcher Kreis 3 tötete ein Mann zwei Frauen, bevor er sich das Leben nahm. Dies teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit
  • Die Polizei stürmte die Wohnung und fand die Personen schwer verletzt vor. Sie verstarben noch am Tatort.
  • Die Identitäten konnten inzwischen geklärt werden: beim mutmasslichen Geiselnehmer handelt es sich um einen 60-Jährigen, bei den Opfern um eine 34- und eine 38-jährige Frau.
  • Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass eines der Opfer die Ex-Freundin des mutmasslichen Täters war.

Am Freitag in den frühen Morgenstunden hat sich bei Schutz & Rettung Zürich eine Frau telefonisch gemeldet, dass sie Hilfe benötige, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzstelle leitete den Anruf an die Zürcher Stadtpolizei weiter. Praktisch zur gleichen Zeit meldete sich eine Anruferin aus dem Nachbarsgebäude bei der Polizei und berichtete von Schreien in der angrenzenden Wohnung.

Aufgrund dessen trafen kurz darauf die ersten Einsatzkräfte der Stadtpolizei am Döltschiweg 55 ein. Durch das Fenster nahm ein Mann mit den eintreffenden Beamten Kontakt auf. Er gab an, zwei Frauen in seiner Gewalt zu haben. «Er sagte, die Polizei müsse sich sofort zurückziehen, sonst passiere ein Drama», sagt Marco Cortesi, Sprecher der Stadtpolizei Zürich. Die Polizei habe dies dann auch gemacht.

Drei Personen am Tatort verstorben

Beim letzten Kontakt mit dem Geiselnehmer um 8:30 Uhr erklärte dieser, er werde sich in zehn Minuten der Polizei stellen. Wenig später fielen mehrere Schüsse in der Wohnung, was dazu führte, dass die Interventionseinheit Skorpion die Wohnung stürmte.

Die Polizisten trafen dort auf drei schwer verletzte Personen, zwei Frauen und einen Mann. Trotz sofortigen Reanimationsversuchen verstarben alle drei noch vor Ort.

Die Polizei habe die Wohnung nicht früher gestürmt, weil der Mann habe aufgeben wollen, erklärt Cortesi. Man habe nicht davon ausgehen müssen, dass er eine solche Tat begehe. «Wenn wir die Wohnung früher gestürmt hätten, wäre das nicht verhältnismässig gewesen», so der Polizeisprecher.

Tat war ein Beziehungsdelikt

Beim verstorbenen mutmasslichen Geiselnehmer handelt es sich um einen 60-jährigen Mann. Die beiden Frauen sind 34 und 38 Jahre alt. Die jüngere Frau war die Ex-Freundin des mutmasslichen Täters, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.

Die mutmassliche Tatwaffe, eine Faustfeuerwaffe, wurde sichergestellt. Die genauen Hintergründe und der Tathergang sind Gegenstand der laufenden Abklärungen, die durch die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität und die Kantonspolizei Zürich geführt werden.

Danach wird das Verfahren laut Staatsanwaltschaft eingestellt, da der mutmassliche Täter tot ist. Ob die Polizei früher hätte eingreifen müssen, untersucht die Staatsanwaltschaft nicht. Sie ermittelt nur gegen die Polizei, wenn diese bei einem Einsatz schiesst. Das sei in diesem Fall nicht passiert, so ein Sprecher.

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